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Einfach abnehmen?

Diätpillen: Was sie wirklich taugen

Diätpillen

Der Weg zur schlanken Linie ist meist mit Hindernissen gepflastert: Diäten, Ernährungsumstellung und mühevoller Sport. Der innere Schweinehund, den es zu überwinden gilt, ist aber sicherlich die größte Hürde beim Abnehmen. Diätpillen versprechen scheinbar einen einfachen Ausweg, doch vielfach wird vor den kleinen Abnehmhelfern gewarnt. Aber wie gefährlich sind Diätpillen wirklich? Oder sind Diätpillen vielleicht doch ein einfacher Weg, um zur Traumfigur zu gelangen? Wir klären Dich auf!

Diätpillen
Diätpillen werden als Wundermittel zum Abnehmen angepriesen.

Diätpillen: Albtraum oder Weg zur Traumfigur?

Fettverbrennung im Schlaf“, „Verlieren Sie so viel Gewicht, wie sie wollen“, „Gesund und natürlich zur Traumfigur“, das versprechen die Hersteller von Diätpillen mit exotischen Namen wie „Miaozi“, „LiDa Dai Dai Hua Jiao Nau“ oder „Dyma- Burn xtreme“. Klingt verlockend, vor allem für diejenigen, die gerade wieder mit dem Jojo-Effekt kämpfen und auf eine lange Karriere von erfolglosen Diäten und Jogging-Versuchen zurückblicken. Einfach ein paar kleine Diätpillen schlucken und abnehmen, ohne auf Süßigkeiten, Pizza und Co. verzichten zu müssen? Allein die Vorstellung müsste stutzig machen, denn eigentlich lernen wir schon im Kindesalter: Ohne Fleiß kein Preis. Doch wenn es um die Traumfigur geht, wird wohl nicht lange nachgedacht. Was für Inhaltsstoffe müssen in diesen ominösen Produkten enthalten sein, die jemanden (angeblich) 10 Kilo in 10 Tagen abnehmen lassen? Darüber machen sich die Verwender von Diätpillen erst Gedanken, wenn sie die Nebenwirkungen zu spüren bekommen. Mit dem Klick auf „Bestellen“ macht man sich nämlich nicht nur strafbar, sondern gefährdet in höchstem Maße seine Gesundheit.

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Gefährliche Stoffe in Diätpillen

Bereits im April 2008 brachte die Stiftung Warentest eine umfassende Studie über Schlankheitsmittel heraus. Getestet wurden 16 Produkte, die im Internet vertrieben werden. 13 davon wurden als hoch gesundheitsschädlich eingestuft. Fraglich ist auch die Verpackungsmethode: Die Diätpillen werden meist in Plastiktüten versendet und sind nicht immer mit einer Beschreibung versehen. Ist eine Packungsbeilage erhalten, ist diese oft auf Englisch, Russisch oder in asiatischen Schriftzeichen. Auch kann es sein, dass die Inhaltsstoffe der Diätpillen falsch oder gar nicht angegeben werden und die Dosierung variiert.

Mögliche Nebenwirkungen von Diätpillen

Die Nebenwirkungen von illegal erworbenen Diätpillen können Herzrasen, Unruhe, Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen sein. Verantwortlich für die Nebenwirkungen in den verschiedenen Diätpillen sind vor allem die Stoffe Ephedrin und Sibutramin. Ephedrin ist hierzulande verschreibungspflichtig, hat ein hohes Suchtpotential und kann in hohen Dosierungen sogar zum Tode führen. Sibutramin wirkt zwar als Appetitzügler, darf hierzulande aber nur unter strengster ärztlicher Aufsicht verabreicht werden. In Deutschland ist insgesamt nur ein Medikament zugelassen, das diesen Stoff enthält.

In Verbindung mit beispielsweise Koffein, auch ein häufiger Inhaltsstoff, kommt die Wirkung so mancher Diätpillen schon fast an die einer harten Droge heran: man ist wachsamer, energiegeladen, nahezu hyperaktiv. Klar, man nimmt damit ab, möchte man aber dafür die gesundheitlichen Risiken in Kauf nehmen? Die meisten Diätpillen enthalten ein Übermaß an Inhaltsstoffen, die in Deutschland verboten sind und den Körper schädigen.

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Sport
Diätpillen versetzen den Körper in ein drogenähnliches, gefährliches High

Diätpillen: Trotz Warnungen boomt der Markt

Grundsätzlich warnen Verbraucherzentralen vor allen Diätpillen und Mitteln mit asiatischen oder chinesischen Heilkräutern oder Kräutermischungen. Doch trotz der Warnungen sind Diätpillen und sonstige „Zaubermittel“ weiterhin stark gefragt. In Foren, in denen man die Produkte kaufen kann, wird die Wirkung von Nutzern meist verharmlost. Die Stiftung Warentest hat eine anonyme Befragung vorgenommen und 3031 Stimmen ausgewertet. Aus der Studie ging hervor, dass mehr als jeder Zweite schon mal Diätpillen und andere Schlankheitsmittel ausprobiert hat.

Das sind größtenteils jedoch keine illegal erworbenen Diätpillen, sondern Mittel, die es in Apotheken und Drogeriemärkten zu kaufen gibt: Fatburner, Appetitzügler, Quell- und Entwässerungsmittel sowie Abführmittel. 23 Prozent der Befragten waren nicht abgeneigt, Schlankheitsmittel auszuprobieren und 14 Prozent haben bereits Erfahrungen mit Diätpillen aus dem Internet gemacht, die laut den Testergebnissen als stark gesundheitsgefährdend eingestuft wurden. Die Hälfte der Nutzer wusste, so die Stiftung Warentest, nichts von den Nebenwirkungen, ein Drittel nahm sie jedoch in Kauf.

Achtung: Vor dem Kauf von Diätpillen gut informieren

Schlankheitsmittel wie etwa Diätpillen, die nur über das Internet vertrieben werden, bergen hohe gesundheitliche Risiken. Es sind keine Nahrungsergänzungsmittel, sondern Arzneien. Natürlich müssen die teils sehr gefährlichen Nebenwirkungen nicht immer eintreten. Es gibt auch Erfolgsgeschichten, aber will man das Risiko, krank und süchtig zu werden, tatsächlich eingehen?

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Vor dem Kauf eines Abnehmprodukts in Form von Diätpillen sollte man das angebotene Produkt in jedem Fall gut prüfen:

  • Werden Name und Adresse des Herstellers der Diätpillen genannt?
  • Ist ein Impressum mit verantwortlichen Personen auf der Verpackung der Diätpillen vorhanden?
  • Werden Inhaltsstoffe und Mengenangaben aufgelistet?

Das sind nur einige der Fragen, die man sich stellen sollte. Wichtig sind außerdem die Risiken und Nebenwirkungen. Seriöse Händler listen diese auf der Internetseite und in der Packungsbeilage der Diätpillen auf. Auch sollte man darauf achten, ob man die Inhaltsstoffe in hiesigen Apotheken bekommt, oder ob sie in Deutschland möglicherweise verboten sind. Umschreibungen wie „rein pflanzlich“ oder „rein natürlich“ sind keine Belege für die Sicherheit von Diätpillen!

Betroffene, die Diätpillen eingenommen haben und Nebenwirkungen verspüren (dazu gehören zum Beispiel auch Niedergeschlagenheit oder Antriebslosigkeit), sollten diese nicht verharmlosen, sondern sofort einen Arzt aufsuchen.

Diätpillen
Diätpillen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung

Diätpillen: Do's und Don'ts

Do's:

  • Nur legal zu erwerbende Diätpillen kaufen, z.B. in der Apotheke.
  • Immer genau über Inhaltsstoffe der Diätpillen informieren.
  • Genau über die möglichen Risiken und Nebenwirkungen informieren.
  • Alle Diätpillen sollten nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden.
    Die Einnahme über den gesamten Zeitraum hinweg am Besten von einem Arzt überwachen lassen.
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Don'ts:

  • Keine Diätpillen über das Internet bestellen, wenn es keine genaueren Infos dazu gibt.
  • Die bekannten Nebenwirkungen ernst nehmen und nicht verharmlosen und zum Arzt gehen.
  • Egal welche Art – Diätpillen dürfen keinesfalls als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung dienen.

Diätpillen sollten sehr bewusst und lediglich unterstützend zu einer gesunden Ernährung eingenommen werden. Legal in der Apotheke erworbene Diätpillen, die Du unter ärztlicher Aufsicht einnimmst, können eine sinnvolle Ergänzung Deiner Diät sein. Von der Bestellung von Diätpillen unbekannter Herkunft im Internet solltest Du allerdings unbedingt absehen, denn diese können für den Körper zur echten Gefahr werden.

Bildquelle: iStock/-1907-, iStock/AndreaObzerova, iStock/lzf