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Faire Kleidung erkennen

Die 8 wichtigsten Gütesiegel für faire und nachhaltige Mode

Die 10 wichtigsten Siegel für faire und nachhaltige Mode

Grüner Knopf, Blauer Engel, Fairtrade Cotton oder GOTs-zertifiziert. Gütesiegel, die dir dabei helfen sollen, nachhaltige und fair produzierte Kleidung schnell und leicht zu erkennen. Doch welches Siegel steht eigentlich für was? Und sind wirklich alle relevant? Was den Einkauf erleichtern soll, kann ihn auf Grund der Vielzahl an Öko- und Fair-Trade-Siegel auch ganz schnell erschweren. Mit unserem Siegel-Guide verschaffen dir einen perfekten Überblick und zeigen dir die acht wichtigsten Gütesiegel für faire und nachhaltige Mode!

Siegel für mehr Transparenz & faire Standards

Nachhaltige Mode erfreut sich an immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass auch Fast-Fashion-Konzerne nachliefern und ihre Kunden mit „grünen Kollektionen“ locken. „Conscious“, oder „Join Life“ werden zu Siegeln, die dem Verbraucher dabei helfen sollten, die nachhaltige Kleidung im Store zu erkennen. Oftmals handelt es sich um selbst kreierte und somit nicht verifizierte Gütesiegel, die nicht für Transparenz sorgen und keineswegs etwas darüber aussagen, wie fair und nachhaltig wirklich produziert wurde. Dabei ist genau das die eigentliche Idee eines Gütesiegels.

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Um Verbrauchern wirklich faire Standards bei der Herstellung ihrer Kleidung garantieren zu können, gibt es einige Gütesiegel für nachhaltige Mode, die von dafür eigens gegründeten Firmen oder Stiftungen und dem Umweltministerium verliehen werden. Faire Modelabels legen auf ökonomischer Ebene damit offen, dass sie bei der Produktion von Kleidung komplett auf giftige Chemikalien verzichten und für einen geringeren Ressourcenverbrauch (wie beispielsweise bei Wasser oder Energie) sorgen. Aber auch die soziale Ebene spielt eine wichtige Rolle. Werden allen Arbeitern faire Löhne gezahlt? Und haben sie angemessene Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen? Auch ein Verbot von Kinder- oder Zwangsarbeit sowie Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf, sind Voraussetzungen, um eines der folgenden 9 Siegel erhalten zu können.

#1 Blauer Engel

Seit 1978 ist er das offizielle Umweltzeichen der Bundesregierung und soll als Orientierung beim nachhaltigen Einkauf dienen. Ziele des Blauen Engel für Kleidung sind neben einem hohen Umweltstandard im Herstellungsprozess außerdem die Verbesserung der Arbeitssicherheit und der sozialen Bedingungen in der Herstellung sowie die Vermeidung gesundheitsbelastender Chemikalien im Endprodukt. Die Prüfungen finden unter Einbezug übergreifender Textilstandards in akkreditierten Laboratorien statt. Das Gütesiegel hilft dir jedoch nicht nur bei Kleidung einen guten Überblick zu bekommen, sondern auch in den Bereichen Haushaltszubehör, Möbel, Mobilität, Verpackungen oder bei Dienstleistungen wie Energieverträgen und Textilreinigungen.

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#2 Grüner Knopf

Von Blau geht es nun zu Grün und damit zum staatlichen Siegel für sozial und ökologisch produzierte Textilien. Als erstes staatliches Gütesiegel für nachhaltige Mode verbindet der Grüne Knopf sowohl Anforderungen an das Produkt selbst als auch das Unternehmen. So muss jedes Produkt ganze 26 ökologische und soziale Standards einhalten. Begonnen bei Abwassergrenzwerten bis hin zum Zwangsarbeitsverbot. Das Unternehmen unterliegt 20 Kriterien, wie der Offenlegung der Lieferkette, aber auch dem Nachweis über aktive Beschwerdemechanismen für die Arbeiter in der Produktion, um das Siegel zu erhalten. Damit ist der Grüne Knopf das Gütesiegel, das so intensiv wie kein anderes prüft!

#3 GOTS

Der Global Organic Textile Standard, besser bekannt als GOTS, macht es fairen Modelabels, die Kleidung aus Biofasern produzieren, möglich, ihre Produkte mit einem weltweit anerkannten Naturtextilien-Gütesiegel zu zertifizieren. Wer das Siegel erhalten möchte, muss von der Baumwollernte über das Nähen bis hin zum Verpacken und Versenden die von der GOTS gegebenen sozialen und ökologischen Kriterien erfüllen. Ist dies der Fall werden zwei verschiedene Kennzeichnungsstufen vergeben.

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Stufe 1 besteht aus über 95% Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau und bekommt die Kennzeichnung „kbA/kbT" bzw. „organic" (kbA = kontrolliert biologischer Anbau; kbT = kontrolliert biologische Tierhaltung). Stufe 2 besteht aus mindestens 70% kontrolliert biologisch erzeugte Fasern und trägt die Kennzeichnung „hergestellt aus X% kbA/kbT Fasern" oder „made with organic".

#4 Fairtrade-Textilsiegel

Ein Siegel, dass du mit größter Wahrscheinlichkeit schon (aus anderen Bereichen) kennst: Fairtrade. Produkte, die dieses Siegel tragen, wurden sowohl nach internationalen Standards von Fairtrade International angebaut als auch gehandelt. Mit dem zusätzlichen Fairtrade-Textilstandard und -Textilprogramm setzt sich die Organisation ganzheitlich für faire Produkte ein. Denn hier sollen Arbeiter in der Textilindustrie gestärkt werden, indem sichergestellt wird, dass ihre Löhne Existenzen sicher können und die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Ob diese Ziele erreicht werden, kannst du als Konsument verfolgen: Auf dem Fairtrade-Textilsiegel kannst du lesen, inwieweit das Modelabel die Einhaltung der Standards bereits erreicht hat. Das sorgt für volle Transparenz.

#5 BCI – Better Cotton Initiative

Die Better Cotton Initiative (kurz BCI) ist nicht nur eine globale gemeinnützige Organisation, sondern das weltweit größte Nachhaltigkeitsprogramm für Baumwolle. Ziel ist es, neben dem Schutz der Umwelt, die weltweite Baumwollproduktion für die Produzenten zu verbessern: Den Landwirten und Arbeitern auf den Plantagen und in den Fabriken. Zertifizierte Bauern produzieren ihre Baumwolle umweltschonend, in dem sie den Verbrauch von Ressourcen wie Wasser oder die negativen Umweltauswirkungen von Düngemitteln und Pestiziden minimieren. Außerdem müssen die Landwirte Kriterien für sichere und menschenwürdige Arbeitsbedingungen erfüllen. Das Ergebnis: Bessere Baumwolle! Ein Gütesiegel für nachhaltige und faire Mode, dass du auch im Sortiment großer Marken wie C&A, H&M und Co. findest.

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#6 Cradle to Cradle

Wie genial wäre es, wenn du deine ausrangierten T-Shirts ganz einfach kompostieren könntest? Was verrückt klingt, ist schon längst Realität! Cradle to Cradle, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „vom Ursprung zum Ursprung“, ist eine NGO, die eine eigene Denkschule für einen nachhaltigen Kreislauf der Mode entwickelt hat. Von der Produktion ohne giftige Chemikalien und unnötige Abfälle, die Verwendung von erneuerbaren Energien über die soziale Verantwortung gegenüber den Arbeitern bis zur Möglichkeit, das Produkt zurück in den Kreislauf der Natur zu bringen und es zu kompostieren. Cradle to Cradle setzt auf die Gesundheit des Ökosystems und hilft dir dabei, deinen CO2-Fußabdruck auf unserer Welt etwas weicher zu zeichnen.

CO2-Fußabdruck: Die Top & Flop Lebensmittel für die Umwelt

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C&A war 2017 der weltweit erste Einzelhändler, der T-Shirts mit der Cradle to Cradle (C2C)™ Gold-Zertifizierung auf den Markt gebracht hat. Mittlerweile führt das Unternehmen auch Jeans mit dem grünen Gütesiegel.

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#7 bluesign®

Das Gütesiegel wurde im Jahr 2000 von verschiedenen Textil- und Chemieexperten gegründet, um von da an die negativen Einflüsse der Textilindustrie auf die Umwelt zu verringern. Soll ein Produkt das Gütesiegel tragen, muss der gesamte Herstellungsprozess nachweislich umweltschonend sein und auch das Endprodukt selbst als gesundheitlich unbedenklich geprüft werden. Besonders verbreitet ist das Siegel bei Mode aus syntetischen Fasern und somit unter Outdoor-Kleidung. Auch das Trend-Label Patagonia setzt seit 20 Jahren auf das bluesign-Gütesiegel.

Patagonia Damen T-Shirt

Das Produkt ist nicht mehr verfügbar. Zuletzt geprüft: 19.03.2024 04:58 Uhr

Ähnlich wie bei GOTS gibt es auch bei bluesign zwei unterschiedliche Siegel: Erfüllt das Produkt alle bluesign-Kriterien (wie ein Höchstmaß an Sicherheit für den Verbraucher, eine Herstellung mit geringstmöglichem Einfluss auf Mensch und Umwelt und ein verantwortungsvoller Einsatz von Ressourcen) und besteht die Prüfung, ob diese auch bei Lieferanten und Herstellern eingehalten werden, erhält das Produkt das Siegel „bluesign product“. Das zweite Siegel „bluesign approved fabric“ garantiert hingegen, dass mindestens 90 Prozent der verarbeiteten Textilien den bluesign-Kriterien entsprechen.

#8 MADE IN GREEN by OEKO-TEX®

Du willst direkt nachverfolgen können, welchen Weg dein Kleidungsstück hinter sich hat, bevor es in deine Hände gelangt? Das kannst du mit diesem Siegel von OEKO-TEX. Das MADE IN GREEN Gütesiegel zeigt dir nicht nur an, in welchem Land dein neues T-Shirt produziert wurde. Es garantiert dir zudem, dass dein Produkt aus schadstoffgeprüften Materialien in umweltfreundlichen Betrieben sowie an sozialverträglichen Arbeitsplätzen produziert wurde. Und zwar ganz einfach über eine Produkt-ID bzw. einen QR-Code auf dem Label an dem Produkt. Dieses kannst du auf der Website im Label-Check eingeben oder mit deinem Smartphone scannen und schon hast du alle Informationen. Ganz schön transparent, oder?

So unterschiedlich alle Gütesiegel für nachhaltige und fair Mode auch sind, haben sie eine Sache gemeinsam: Das Ziel, die Umwelt so wenig wie nötig zu belasten. Wer ab sofort beim Shoppen zu nachhaltiger und fair produzierter Kleidung greift, unterstützt also nicht nur die oftmals noch sehr kleinen Modelabels, sondern am meisten unsere Umwelt!

Wie umweltfreundlich ist dein Lebensstil?

Bildquelle: Getty Images / criene

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