Für Links auf dieser Seite erhält desired ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder lila Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. desired
  2. Lifestyle
  3. Abizeitung-Steckbrief: Beispiel für den Text

Charakteristik

Abizeitung-Steckbrief: Beispiel für den Text

Abizeitung Steckbrief

Der Abizeitungs-Steckbrief ist etwas, das kreativen Einsatz verlangt. Schreibt man einen Text über einen Mitschüler, der gleichzeitig ein guter Freund geworden ist, dann sollte der natürlich erinnerungswürdig werden. Doch wie geht man eine solche Charakteristik am besten an? Wir geben Dir Tipps und haben ein schönes Beispiel für einen gelungen Abizeitungs-Text.

Abitur
Ein Abizeitungsartikel über einen lieben Mitschüler zu verfassen, ist kein Hexenwerk!
Anzeige

Ich kann mich noch genau an meinen Abizeitungs-Bericht erinnern, den meine Freundinnen über mich verfasst haben. Auch heute noch, einige Jahre nach meinem Abitur, bringt mich der Abizeitungsartikel zum Lachen, weil er mein damaliges Ich perfekt beschreibt und zum Teil auch persifliert. Man muss ja auch über sich selber lachen können!

41 witzige und echt absurde Abi-Mottos

41 witzige und echt absurde Abi-Mottos
Bilderstrecke starten (42 Bilder)

Dieser Abizeitungs-Steckbrief wird mir zumindest für immer in Erinnerung bleiben. Willst Du für einen Mitschüler einen ebenso schönen Text verfassen? Dann erfahre jetzt, was Du alles reinschreiben kannst.

Abizeitung: Steckbrief richtig verfassen

Um für die Abizeitung einen Text über einen Mitschüler zu verfassen, brauchst Du Dir eigentlich nicht den Kopf zu zerbrechen. Hangel Dich einfach an ein paar Infos entlang, die Du über Deinen Kumpel/ Deine Kumpeline in den vergangenen Schuljahren erfahren hast.

Folgende Fragestellungen kannst Du Dir zur Hilfe nehmen:

  • Wie habt Ihr Euch kennengelernt? Was war Dein erster Eindruck von ihm/ihr?
  • Was ist/war sein/ihr Lieblingsfach, was konnte er/sie dagegen so gar nicht leiden?
  • Welche weisen, extrem lustigen Sprüche (oder einzelne Wörter) hat er/sie über die Jahre abgelassen?
  • Welche erinnerungswürdigen, gemeinsamen Erlebnisse hattet Ihr in der Schulzeit, ob im Unterricht oder auf Partys?
  • Was macht ihn/sie noch besonders? Welche Charaktereigenschaften schätzt Du besonders?
  • Wie sieht seine/ihre Zukunft aus, was wünschst Du ihm/ihr?
  • Welche Grüße willst Du ihm abschließend hinterlassen?
Anzeige

Im Großen und Ganzen geht es bei einem solchen Abibericht also darum, allen Mitschülern, Lehrern und anderen Lesern der Abizeitung einen Eindruck der Persönlichkeit des Beschriebenen zu vermitteln. Vielleicht gestaltest Du auch noch eine Bilder-Collage, falls so viel Platz auf der Seite im Jahrbuch ist. Oder Du malst selber etwas, das Deinen Schulfreund an etwas erinnert. Vielleicht sammelst Du auch Statements und Erinnerungen von weiteren Mitschülern zu der Person ein. So gibt es einen bunten Mix an Meinungen und lustigen Geschichten.

Abizeitung Text
Der Abizeitungs-Steckbrief für einen Mitschüler sollte nicht dahingeschludert werden! Schließlich liest er ihn ein Leben lang.

Abizeitung-Text über Mitschüler: Beispiele für eine gute Charakteristik

Brauchst Du noch ein paar konkrete Ideen für einen gelungenen Abizeitungs-Steckbrief? Unsere desired-Leserin „blumentopfengel“ hat sich die Mühe gemacht und zwei Charakteristiken für Mitschüler abgetippt. An diesen beiden Abibuch-Texten über ihre Freunde kannst Du Dir für Dein eigenes Werk ein Beispiel nehmen:

Abizeitung-Bericht über eine Mitschülerin und Freundin

Tatbestandabstraktionen, Situationskomik, Firlefanzerei.

Nicht nur durch diverse, geistreiche Kommentare, Weisheiten und Neologismen wie „Schlaumops” oder „das ist der Schweigefuchs” bereichert sie den unentspannten, stressigen, manchmal fast unerträglich scheinenden Alltag ihrer Mitschüler, sondern auch durch ihre aufgeschlossene, direkte und ehrliche Art, die von so vielen Menschen geschätzt wird. Sie bietet stets einen Platz, an dem man sich verstanden fühlt, man sich Rat holen oder aber ganz ausgelassen über diverse Abarten und Fehlbildungen erörtern kann.

Anzeige

Neben solch tiefsinnigen Momenten gibt’s jedoch auch unendlich viele weniger tiefsinnige, aber dafür umso lustigere Zeiten. Spontan kommen einem fehlinterpretierte Metaphern, falsch konjugierte Verbformen aus dem Italienischunterricht oder Sprichwortforschungen in den Kopf. Die Erkenntnis, dass „Ich verstehe nur Bahnhof“ NICHT aus dem alten Rom stammt, haben wir Saskia zu verdanken. Genau wie die Augenblicke, die einem zum Lachen, oder zumindest zum Schmunzeln bringen, wenn sie sich auch an den kleinen und vollkommen unwichtig scheinenden Dingen im Leben erfreut. Eine ihrer absoluten und unantastbaren Stärken sind ihre Fähigkeiten im Bereich der Mathematik – wohl eher nicht. Aber ganz ehrlich – wofür auch? Nie wieder wird sie jemand bitten, den Flächeninhalt zwischen zwei Flüssen zu berechnen, oder die stationäre Verteilung von Einkaufswagenbeständen in den Supermärkten A1, A2 und A3 zu bestimmen. Viel entscheidender sind meiner Meinung nach ihr Sprachtalent und ihre Fähigkeit, sich stilvoll und angemessen auszudrücken, was man nicht von allen Mitmenschen unserer Gesellschaft behaupten kann. All diese Eigenschaften machen sie zu dem, was sie ist: einem nicht wegzudenkendem Mitglied unserer Stufe.

Ein wahrer Freund ist jemand, der die Melodie Deines Herzens kennt und sie Dir vorsingt, wenn Du sie vergessen hast.

Ich bedanke mich an dieser Stelle für die wunderschönen Jahre, die wir miteinander verbracht haben und wünsche Dir alles Gute für die Zukunft.

Abizeitung Bericht
Seinen Text aus der Abizeitung liest man sich auch Jahre später noch gerne durch.

Abizeitung-Bericht über einen Mitschüler

Timo. Was soll ich sagen… Viele würden ihn als „Eigenbrödler“, „Computerfreak“ oder „Außenseiter“ beschreiben. Das mag zwar durchaus zutreffend sein, aber es sind dennoch nur kleine Teile seiner wirklich liebenswerten Persönlichkeit. Aber ich fange wohl besser ganz vorne mit seiner Geschichte an.

Anzeige

Wenn ich ehrlich bin, sehe ich die ersten Jahre nur noch sehr verschwommen vor mir. Aber schon damals, in der fünften und sechsten Klasse, als wir ein paar mal als Sitznachbarn bei dem, von den Lehrern so geliebten „Jungs-neben-Mädchen-Sitzplan“ die Ehre hatten, verbrachten wir viele aberlustige Stunden miteinander. Schon damals hatte ich großen Respekt vor ihm und seinem enormen Wissensumfang. Als ich beispielsweise in Geschichte schon längst überfragt war – was bei meinem doch eher geringen Wissenslevel in meinem Lieblingsfach nicht lange dauerte – konnte er sich stundenlang mit den Lehrern über die kleinsten (und für mich wirklich total unwichtigen) Ereignisse in der Geschichte der Welt unterhalten. Aber nicht nur in Geschichte, sondern auch in all den anderen Fächern, die den Schulalltag der Fünft- und Sechstklässler prägten. So weit ich mich erinnern kann, gab es nie ein Fach, das ihm nicht lag. Das änderte sich auch nicht in den darauffolgenden Jahren. Immer war Timo der „Lehrer-Liebling“ (von Anna C. und mir auch leidenschaftlich gern „Fluntschi“ genannt). Im Nachhinein muss ich mir eingestehen – und ich denke, ich spreche da auch für Anna – war das wirklich sehr gemein von uns und vielleicht spielte dabei auch der Neid eine doch recht entscheidende Rolle bei unserer Wortwahl.

Im Laufe der Jahre entwickelte Timo ein breit gefächertes Interessenspektrum. Dieses reichte vom Schwimmen im DLRG-Team, über Handball, das Schlagzeugspielen, über sein allzeit geliebtes Hobby Informatik (/Computer-irgendwas) bis hin zu seiner Leidenschaft für den Schießsport.

Spontan kommen mir die witzigen, aber auch gleichzeitig aussichtslosen (zumindest für Saskia und mich) Situationen in den Sinn, in denen Timo uns „gerettet“ hat. Man muss dazu sagen, dass wir (Saskia und ich) wirklich über keinerlei Fachwissen im Bereich Informatik verfügen, was sich als erfolgreich in der neunten und zehnten Klasse herausstellte. Kaum stand mal wieder ein Projekt an, warfen wir Timo unseren bekannten „Wir-verstehen-das-nicht-bitte-hilf-uns“-Blick zu und Timo kam uns zur Hilfe. Er beschäftigte sich stundenlang mit unserem ausgesuchten Thema, erstellte uns Hilfsanleitungen (welche natürlich nicht ansatzweise ausreichend für uns Intelligenzbestien waren) und fertigte letztendlich jedes Mal unser gesamtes Projekt an.

Mittlerweile muss ich sagen, hat man sich leider auseinander gelebt, aber eins kann und möchte ich an dieser Stelle noch loswerden:

Timo ist eine der zuverlässigsten, ehrlichsten und hilfsbereitesten Personen, die ich kenne. Und auch, wenn ich vielleicht nicht all seine Ansichten nachvollziehen und alle seine Entscheidungen für die Zukunft gutheiße, wünsche ich ihm dennoch alles erdenklich Gute für seinen weiteren Weg – wohin er auch führen mag und bedanke mich für die vielen Jahre, in denen er mir ein guter Freund war.

Anzeige

Du siehst: Bei einem gelungenen Abizeitung-Steckbrief kommt es auf eine persönliche, humorvolle Note an. Hier geht es nicht um einen bierernsten Text, sondern um eine liebevolle Widmung, eine Art Laudatio auf einen Mitschüler und guten Freund. Lass Deiner Kreativität und Deinen lustigen Erinnerungen für Abitexte freien Lauf!

Bildquellen: stocksnap.io/Noah Hinton, Pexels/startupstockphotos.com, Pixabay/blickpixel