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Streit und Stress

Beziehungsberatung: 7 Krisen-Gründe

Beziehungsberatung

Die Kommunikation hakt gewaltig, die Schwiegereltern mischen sich in alles ein, der Sex lahmt zunehmend und selbst übers liebe Geld streiten Du und Dein Partner immer häufiger? Wegen dieser vier offensichtlichen Konflikte suchen die meisten Paare einen Paartherapeuten auf. Dennoch sind dies eben nur die offensichtlichsten, keineswegs aber die ursächlichen Gründe. Wir verraten Dir die sieben meist übersehenen Krisenherde, die Paare tatsächlich, wenn auch unbewusst in die Beziehungsberatung führen.

Mehrere Beziehungsberater und Paartherapeuten haben der Huffington Post einen Einblick in ihre Arbeit gewährt und herausgestellt, was sich bei den meisten Paaren in der Beziehungsberatung hinter den vordergründigen Krisen als eigentliches Problem entpuppt. Wir sagen Dir, welche Probleme das sind und wie Du mit ihnen umgehst.

Beziehungsberatung
Laut Beziehungsberatern erstickt die Abhängigkeit vom Partner jede Beziehung.
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  1. Die Partner sind zu abhängig voneinander. Es ist unmöglich, einander alle Wünsche zu erfüllen. Der Partner kann nicht gleichzeitig Resonanzboden, Geliebter, bester Freund, persönlicher Buchhalter und alles andere dazwischen sein. Denn zu viele Rollen zu spielen, ermüdet die Beziehung, belastet den Spielenden und tötet auf Dauer jede sexuelle Lust aufeinander ab. Deshalb ist es wichtig, diese Abhängigkeit zu drosseln, eine gewisse Distanz aufzubauen und sich auch auf sein Leben außerhalb der Beziehung zu konzentrieren, also etwa eigenen Hobbies und Interessen nachzugehen.
  2. Die Partner verstehen nicht, was ein gemeinsamer Haushalt bedeutet. Allein lässt sich die Hausarbeit nicht schmeißen. Viele Paare kämpfen hartnäckig darum, Karriere und Privatleben auszubalancieren. Aber wenige erkennen die emotionalen Aufwendungen, die hinter der Hausarbeit stecken. In vielen Partnerschaften bleibt der größte Teil der Hausarbeit immer noch an der Frau hängen. Paare, die mit einer gerechten Aufteilung Probleme haben, sollten sich laut Paartherapeuten eine „Wir hängen hier gemeinsam drin“-Mentalität erarbeiten. Eine gerade erst erschienene Studie hat zudem herausgefunden, das eine gerecht verteilte Hausarbeit zu mehr Sex in der Partnerschaft führt.
  3. Viele Paare unterschätzen das Bedürfnis nach persönlichem Raum. Mag sich ununterbrochene Nähe in den Anfangstagen einer Beziehung toll und berauschend anfühlen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese positiven Gefühle irgendwann einem eher negativen Gefühl des Erstickens weichen. Laut Paartherapeuten verlieren sich viele Menschen in ihrer Beziehung. Jede Beziehung braucht ein wenig „Ich-Zeit“ beider Partner. Nur weil man verliebt ist, sollte man nicht seine Hobbys aufgeben oder sich nicht mehr um sich selbst kümmern. Denn besonders solche Dinge sind wichtig, um eine gesunde Beziehung aufrechtzuerhalten. Paare sollten lernen, das Gleichgewicht der gegenseitigen Abhängigkeit zu wahren – gemeinsam aber auch getrennt. Immer mehr Paare haben zum Beispiel das Konzept des Living Apart Together für sich entdeckt.
  4. Die Partner lieben sich selbst nicht genug: Wer sich selbst nicht liebt, kann aber auch niemand anderen wirklich lieben. Fehlende Selbstliebe und geringer Selbstwert machen sich in allen Aspekten der Beziehung negativ bemerkbar. Tief sitzende Scham kann Menschen sogar zu Seitensprüngen veranlassen oder zur totalen Abhängigkeit, sie kann aus Menschen auch grenzenlose Kontrollfreaks machen. Eine schambesetzte Person kann deshalb keine gesunde Beziehung führen, da sind sich viele Paartherapeuten einig. Scham identifizieren viele sogar als den Nummer-1-Grund für Scheidungen. Gesunde, solide Beziehungen leben davon, dass besonders die besten, die positiven Seiten auf den Tisch kommen und wertgeschätzt werden.
  5. Die Partner verhalten sich im Streit rachsüchtig und entschuldigen sich selten. In der Hitze des Gefechts teilen Partner häufig kräftig aus, auch unter der Gürtellinie. Sie entschuldigen sich aber selten für ihre Wutausbrüche. Laut Psychologen haben wir alle eine dunkle Seite in uns. Jedoch müssen wir uns darüber bewusst werden und sie anerkennen, um sie kontrollieren zu können. Auch sollte man sich stets und aufrichtig für verbale Tiefschläge entschuldigen, so die Beziehungsberatungs-Experten.
  6. Die Partner nehmen an, sie wüssten alles voneinander. Um Liebe am Glühen zu halten, braucht es aber auch ein Stück Mysterium. Wenn Du also denkst, Du hättest Deinen Partner komplett durchschaut, nimmst Du Dir selbst die Chance, Neues zu entdecken, darunter auch sehr liebenswerte Qualitäten. Besonders nach langer Beziehungsdauer verliert „man sich aus den Augen“, weil man denkt, alles über den anderen zu wissen. Man vergisst, dass der Partner noch immer eine „ganze Welt an eigenen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen ist. Verlangen und Aufregung gedeiht im Unbekannten, fortzuführen, die Andersartigkeit des Partners zu entdecken, wird die Verbindung vertiefen”.
  7. Die Partner sperren sich von den Gefühlen und Gedanken ihres Gegenübers ab. Es herrscht aber wenig Raum für gemeinsames Wachstum, wenn ein Partner überreagiert und sich das Feedback seines Partners nicht anhören will. Statt den Boten zu beschuldigen und die wahren Gefühle zu unterdrücken, ist es wichtig, die eigenen Ängste zu besänftigen und sich zu stellen.

Die drei Missverständnisse in der Beziehung

Wegen dieser sieben oft unbemerkten Probleme fühlen sich besonders langjährige Beziehungen selten richtig glücklich an. Mit der richtigen Einstellung und vielleicht sogar einer Beziehungsberatung lässt sich allerdings leicht neues Glück entdecken und bewahren und die Partnerschaft auf ein ganz neues Level anheben. 

Bildquelle: iStock/dobok