Für Links auf dieser Seite erhält desired ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder lila Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. desired
  2. Liebe
  3. Hochzeit
  4. Hochzeit: Darum werde ich meinen Namen behalten

Kommentar

Hochzeit: Darum werde ich meinen Namen behalten

Hochzeit Name

Wie ist das eigentlich, wenn Du heiratest? Nimmst Du dann seinen Namen an?“ Beim letzten Besuch in der Heimatstadt ploppte diese Frage plötzlich auf, sowohl im freundschaftlichen als auch im familiären Umfeld. Wenn man in einer langjährigen Beziehung ist und auch nicht ausgeschlossen hat, dass eine Hochzeit irgendwann infrage kommt, muss man sich dieser Frage wohl stellen. Meine Antwort hat allerdings etwas Verwirrung hervorgerufen, denn meinen Namen zu ändern ist für mich unvorstellbar. 

Ich bin nicht die Einzige, die auch nach der Hochzeit ihren eigenen Namen behalten möchte. Im Internet finden sich zahlreiche Plädoyers von Frauen, die der gleichen Meinung sind wie ich. Ich empfinde die Vorstellung, den Namen meines potenziellen Mannes anzunehmen als ziemlich archaisch. „Aber das ist doch Tradition“, ist ein Argument, das mir dann entgegnet wird. Mag ja sein, aber nicht jede Tradition ist gut. Ich bin selbstständig genug, einfach meinen eigenen Namen zu behalten und mich trotzdem als Teil einer Ehe zu sehen.

Würde mein Freund seinen Namen aufgeben?

Außerdem liebe ich meinen Nachnamen. Wenn ich den als Einzelkind nicht behalte, würde er auch nicht weitergereicht werden, womit ich mich nur sehr schwer anfreunden kann. Von Doppelnamen halte ich nicht viel, zumal dieser in meinem Fall auch ziemlich bescheuert klingen würde. Auch mein Freund findet meine Entscheidung nicht so gut, er würde sich wünschen, dass ich seinen Namen annehme, damit die Menschen wissen, dass wir zusammengehören. Ich finde, so etwas sollte man aber nicht davon abhängig machen. Er akzeptiert meine Entscheidung, zumal es für ihn auch irgendwie „unmännlich“ wäre, wenn er meinen Namen annehmen würde. Damit hat sich das Thema dann auch irgendwie erstmal erledigt. Ich sehe nicht ein, zu etwas „Ja“ zu sagen, was er selbst auch nicht tun würde. Und das Argument „das gehört sich doch aber so“, kann ich nicht gelten lassen. Manchmal sind Regeln und Traditionen da, um sie zu brechen.

Anzeige

Tricky: Welchen Namen tragen die Kinder?

Was mir momentan noch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet: Es wird sicherlich nochmal zu Diskussionen kommen, wenn wir Kinder bekommen sollten. Welchen Namen sollen diese dann annehmen? Meinen oder den meines Partners? Und wenn wir mehrere Kinder bekommen, tragen diese dann unterschiedliche Namen? Rein rechtlich gesehen ist das wohl kein Problem. Es könnte vielleicht nur zu Schwierigkeiten in der Kita oder in der Schule führen, wenn ein Elternteil mit anderem Namen die Kinder abholt. Allerdings werden in vielen Fällen vorab Formulare ausgefüllt, die klären, wer die Kinder abholen darf. Auch das sollte also lösbar sein. Dann ist es wohl nur noch eine Frage danach, wer sich am Ende durchsetzen kann. Auch wenn wir beide für den anderen etwas erledigen müssen, zum Beispiel bei der Bank, könnten vielleicht Probleme auftauchen, auch diese lassen sich aber durch eine Vollmacht umgehen. Ein Aufwand, der aus meiner Sicht gerechtfertigt ist, um meine eigene Identität aufrechtzuerhalten.

Wenn Du vielleicht in einer ähnlichen Situation bist, wie ich, solltest Du Dir da auf jeden Fall von niemandem reinreden lassen. Wenn Du den Namen Deines Mannes annehmen willst, aus welchen Gründen auch immer, solltest Du das natürlich tun. Die Entscheidung, ob man seinen Nachnamen ändert oder nicht, fällt man sicherlich nicht leichtfertig und sollte sich da ausgiebig Gedanken zu machen. Schließlich verbindet man mit dem eigenen Namen auch irgendwie seine eigene Identität.

Bildquelle: Pixabay/French_Touch/Photography