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Pseudo-Nekrophilie: Was steckt hinter dem Fetisch?

Pseudo-Nekrophilie

Pseudo-Nekrophilie ist eine sexuelle Neigung, bei welcher ein Mensch Geschlechtsverkehr mit einem sich totstellenden Partner vollzieht. Sie ist die erste Stufe der Nekrophilie und nah an der Somnophilie, weshalb es in diesem Beitrag auch um diese beiden Paraphilien gehen soll.

Pseudo-Nekrophilie: Definition

Pseudo-Nekrophilie beschreibt die Vorliebe für sexuelle Handlungen an bewegungslosen Menschen, die tote Körper simulieren sollen. Im Gegensatz zur „echten Nekrophilie“, bei der echte Leichen oder Leichenteile im Spiel sind, handelt es sich hier nur um ein Rollenspiel. Der Partner, welcher den Toten mimt, verhält sich völlig leblos, spricht nicht und stöhnt nicht, selbst wenn ihn die Handlungen selbst antörnen.

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Um die Szene möglichst realitätsnah zu gestalten und den Fetisch der Pseudo-Nekrophilie bestmöglich zu befriedigen, werden verschiedene Mittel angewandt. So kann sich der Partner vorher in eine Wanne mit kaltem Wasser legen, damit sich die Haut nicht mehr warm anfühlt. Auch eine Kostümierung oder ein bestimmtes Make-up sind denkbar, um das Aussehen eines Toten zu simulieren.

Pseudo-Nekrophilie Rollenspiel
Bei der Pseudo-Nekrophilie stellt sich einer der Partner beim Sex tot.

Der Ursprung: Nekrophilie

Nekrophilie ist eine sehr seltene psychische Störung, bei der die Betroffenen Lust gegenüber von Toten oder Verwestem empfinden. Meist begehen Nekrophile sexuelle Handlungen an Leichen und machen sich somit strafbar. Dieser Fetisch ist bis heute immer wieder Thema in der Popkultur und wird in Büchern, Filmen und Songs verarbeitet.

Die Ursachen für Nekrophilie

Im Laufe der Geschichte wurden immer wieder Fälle von Nekrophilen bekannt. Dabei waren die Opfer entweder bereits Verstorbene oder wurden von den Nekrophilen selbst getötet. Die Beweggründe für solch ein Handeln zu erklären wird seit mehr als einem Jahrhundert versucht. So war beispielsweise der Sozialpsychologe Erich Fromm der Ansicht, dass Nekrophile die Absicht hätten, alle lebendigen Zusammenhänge in der Welt zu zerstören und alles zum Objekt zu machen. Sie würden sich nur für rein Mechanisches interessieren und hätten zudem oft eine positive Einstellung zum Kapitalismus, bei welchem eher materielle als menschliche Werte zählen.

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Heutige Differenzierungen

In der Vergangenheit wurde fast ausschließlich zwischen „echter“ und Pseudo-Nekrophilie unterschieden, heute gehen Experten differenzierter an die Störung heran. Laut der wissenschaftlichen Veröffentlichung eines indischen Professors aus dem Jahr 2009 gibt es zehn Stufen bzw. Klassen der Nekrophilie. Die „harmloseste“ stellen Rollenspieler der Pseudo-Nekrophilie dar, gefolgt von der romantischen Nekrophilie. Diese beschreibt das Verhalten nach dem Verlust des Partners, bei welchem die Betroffenen sich nach dessen Tod nicht von seinem Körper trennen wollen. Eine höhere Stufe stellen Menschen, die erotische Fantasien über Leichen entwickeln, dar. Erst danach folgen die Klassifizierungen von Nekrophilen, die tatsächlich immer wieder den Kontakt mit Toten suchen bis hin zu denen, die sich auch an ihnen vergehen bzw. einen Mord für ihre sexuelle Befriedigung begehen.

Tote Frau auf dem Boden
Nekrophile vergehen sich an toten Körpern.

Somnophilie als Verwandte der Pseudo-Nekrophilie

Somnopholie ist ebenfalls eine sexuelle Störung, bei der es um reglose Körper geht. Sie wird somit häufig als eine Art der Pseudo-Nekrophilie beschrieben. Allerdings stellt sich das Objekt der Begierde hier nicht tot, sondern befindet sich im Tiefschlaf. Ein Somnophiler findet demnach Befriedigung durch sexuelle Handlung an Schlafenden. Oft liest man auch die Bezeichnung „Sleeping Beauty Syndrome“ (Deutsch: „Dornröschen-Syndrom“).

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Die Ursachen für Somnophilie

Bisher ist über Smonophilie noch nicht viel bekannt, da dieser Fetisch weder näher erforscht ist, noch existieren genügend Fallstudien. Manche Psychologen und Historiker sehen diese Paraphilie als Vorstufe zur Nekrophilie, da sie ebenfalls die Faszination für einen bewegungslosen Körper darstellt, an dem man sich vergehen könnte. Der Mensch verwandelt sich von etwas Lebendigem in ein Objekt, das passiv und kontrollierbar wird. Wer diesen besonderen Fetisch hat, kann ihn auch ausleben, wenn der Partner sich nur schlafend stellt, dies befriedigt jedoch nicht jeden Somnophilen. Der Ursprung soll teilweise in Erlebnissen in der Kindheit liegen, was jedoch nicht genau bewiesen ist.

Die Stufen der Somnophilie

Schlafende Frau
Somnophilie beschreibt einen Fetisch, bei dem schlafende Menschen als erregend empfunden werden.

Auch hier gibt es verschiedene Abstufungen: Manchen Menschen reicht es, Schlafende zu beobachten und dabei zu masturbieren. Sie lassen nur ihrer Fantasie freien Lauf. Darauf folgen Somnophile, welche den schlafenden Menschen berühren, streicheln und auch küssen. Gewalt wird in der Regel nicht angewandt, um den Schlafenden nicht zu wecken und sein friedliches Aussehen nicht zu zerstören. Die höchste Stufe tritt ein, wenn Geschlechtsverkehr mit der Person ausgeübt wird. Dies ist jedoch sehr selten, da die meisten Menschen dies trotz des Tiefschlafs wahrnehmen würden. Aus diesem Grund werden in der Somnophilie auch Hilfsmittel wie Drogen oder Alkohol angewandt, um das Opfer in einen bewusstlosen Zustand zu bekommen. Ohne Zustimmung der betroffenen Person gelten all diese Handlungen als Belästigung, sexueller Missbrauch oder Vergewaltigung und sind nach einer Anzeige auch strafbar.

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Quellen

Onmeda.de
VICE
miomedi

Bildquelle: iStock/kemalbas/mocker_bat/Artem_Furman/101dalmatians

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