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Was ist der Moro-Reflex?

Moro Reflex: Warum ist er so wichtig?

Moro Reflex: Warum ist er so wichtig?

Der Moro-Reflex, auch Klammerreflex oder Umklammerungsreflex genannt, ist ein angeborener Reflex, den jedes Säugetier besitzt. Du wirst ihn bestimmt auch schon einmal bei Deinem Baby beobachtet haben. Der Moro-Reflex führt nämlich zu einer plötzlichen Streckbewegung der Arme und Beine, wenn Dein Baby sich zum Beispiel erschreckt. Er kann für Dein Baby lebenswichtig sein.

Moro-Reflex: Warum ist er wichtig?

Der Moro-Reflex wurde von dem Arzt Ernst Moro entdeckt und beschreibt die reflexartige Streck- und Beugebewegung der Arme und Beine eines Babys, wenn es zu einer Schrecksituation kommt. Du als Mama wirst Dich sicherlich erschrecken, wenn Dein Kleines seine Arme plötzlich heftig hochreißt und Dich womöglich noch mit einem entsetzten Blick anstarrt. Du kannst Dich aber beruhigen, dieser Umklammerungsreflex stammt noch aus den Urzeiten des Menschen und ist etwas ganz Natürliches. In einigen Fällen kann er sogar überlebenswichtig sein. So sorgt der Moro-Reflex zum Beispiel auch dafür, dass Dein Baby seinen ersten Atemzug nimmt.

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Was ist der Moro-Reflex?

Neugeborene Babys reißen oft ihre kleinen Ärmchen nach oben, so als ob sie nach etwas greifen möchten. Dieses Greifen wird meist als Zusammenzucken beschrieben, weswegen sich Eltern schnell Sorgen machen. Wenn Du dies bei Deinem Baby beobachtest, brauchst Du Dir allerdings keine Gedanken zu machen: Dieser Reflex ist bei jedem Baby vorhanden und verschwindet bis zum vierten Lebensmonat, da dann das Nervensystem allmählich ausgereift ist. Wenn Dein Baby diesen Reflex aufweist, kannst Du ganz beruhigt sein, denn er ist lebenswichtig für Dein Baby. Der Moro-Reflex sorgt für den ersten Atemzug nach der Geburt. Auch wenn Dein Kind in eine Situation kommt, in der es unter Luftnot leidet, öffnet der Reflex automatisch die Luftröhre. Der Moro-Reflex wird üblicherweise bei der ersten Untersuchung nach der Geburt getestet. Dabei lässt der Arzt Dein Baby ruckartig nach hinten fallen. Dein Baby wird seine Ärmchen plötzlich von sich strecken und den Mund öffnen. Sekunden später zieht Dein Baby seine Arme wieder an sich. Der Reflex stammt noch aus der Urzeit und ist auch bei unseren nächsten Verwandten zu beobachten. Noch heute sieht man dieses Phänomen beispielsweise an Affenbabys, die sich an ihrer Mutter festklammern. Der Reflex sorgt bei Tieren dafür, dass das Kleine nicht herunterfällt und die Mutter so ihre Arme immer frei hat.

Der Moro-Reflex und das Zucken im Schlaf

Der Moro-Reflex wird aber nicht nur unmittelbar nach der Geburt ausgelöst. Auch im Schlaf kann bei Deinem Kind dieser Reflex plötzlich auftreten. Wenn Dein Kleines endlich eingeschlafen ist und in die Tiefschlafphase übergeht, kann es sein, dass es durch den Moro-Reflex wieder aufwacht. Es zuckt dann einmal heftig und schläft wieder ein. Manche Babys leiden förmlich unter dem Reflex. Dadurch fehlt ihnen ein gesunder Schlaf, da sie kurz vor der Tiefschlafphase immer wieder zuckend aufwachen. Viele Experten empfehlen hiergegen, das Baby in den ersten vier Monaten zu pucken. Das Baby wird hierbei in ein sehr enges Tuch gewickelt, sodass es durch das plötzliche Zucken von Armen und Beinen nicht mehr wach wird. Außerdem soll durch die Enge des Tuchs die Zeit im Mutterleib rekonstruiert werden, um dem Baby kurz nach der Geburt Sicherheit und Geborgenheit zu geben, auch wenn die Mutter gerade nicht bei ihm sein kann. Das Pucken wird jedoch kontrovers diskutiert und einige Experten gehen davon aus, dass das Baby hierdurch auch künstlich ruhig gestellt werden kann, obwohl es das Pucken vielleicht gar nicht möchte oder es ihm unangenehm ist. Sollte Dein Baby jedoch wegen dem Moro-Reflex nur sehr schlecht schlafen können, kann das Pucken durchaus für kurze Zeit eine Lösung sein. Hierfür solltest Du jedoch unbedingt vorher mit Deinem Kinderarzt sprechen.

Der Moro-Reflex: Ein Baby auf dem Rücken.
Der Moro-Reflex ist für Dein Baby lebenswichtig.

Äußere Reize, die den Moro-Reflex auslösen

Aber auch andere Schreckmomente lösen den Moro-Reflex aus. Plötzliche Geräusche, starke Lichtwechsel oder unerwartete Berührungen lassen Dein Baby zusammenzucken. Diese plötzliche Erregung des Nervensystems sorgt bei Deinem Baby für einen höheren Blutdruck und für ein schnelles Ein- und Ausatmen. In manchen Fällen kommt es vor, dass der Reflex innerhalb des ersten halben Jahres nicht verschwindet. Selbst Erwachsene können mit dem Phänomen des Moro-Reflexes zu kämpfen haben. Die „Moro-Erwachsenen“ reagieren hypersensibel auf Reize ihrer Umgebung.

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Der Moro-Reflex als Fehldiagnose des West-Syndroms

In seltenen Fällen kann es passieren, dass der Moro-Reflex eines Babys fälschlicherweise mit den Symptomen des West-Syndroms verwechselt wird. Das West-Syndrom bezeichnet eine Form der Epilepsie, die im Säuglingsalter meist ab dem dritten Monat auftritt und deren zuckenden Bewegungen leicht mit dem Moro-Reflex verwechselt werden können. Allerdings treten die Anfälle bei der Krankheit im Gegensazz zum Reflex ohne äußere Reize auf. Sollte Dir also auffallen, dass Dein Baby auch dann unvermittelt zusammenzuckt, wenn es nicht erschreckt wurde, solltest Du auf der Stelle einen Kinderarzt aufsuchen, denn eine Früherkennung und zeitige Behandlung ist entscheidend für eine erfolgreiche Therapie der Krankheit.

Der Moro-Reflex ist ein wichtiger Reflex, der Deinem Baby nicht nur dabei hilft seinen ersten Atemzug zu nehmen, sondern auch in Situationen, in denen Dein Baby an Atemnot leidet, immer dafür sorgt, dass es ausreichend Luft kriegt. Bei einigen Babys kann der Moro-Reflex jedoch dazu führen, dass sie nachts nicht mehr schlafen können. In diesem Fall ist es sinnvoll, Deinen Kinderarzt aufzusuchen, um herauszufinden, ob das Pucken Deines Babys in dieser Situation sinnvoll ist.

Bildquelle: Digital Vision/Digital Vision/Thinkstock