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Kryokonservierung von Eizellen und Spermien: Das musst du wissen

Kryokonservierung

Bei der Kryokonservierung werden Zellen und Gewebe mittels flüssigen Stickstoffs eingefroren und können so gelagert werden. Vor allem in der Reproduktionsmedizin, beispielsweise bei der künstlichen Befruchtung, kommt die Kryokonservierung immer wieder zum Einsatz. Kann das Verfahren auch Dir dabei helfen, Deinen Kinderwunsch zu erfüllen? Wie funktioniert es genau? Und: Welche gesetzlichen Regelungen zum Thema Kryokonservierung gibt es?

Eizellen und Spermien mit der Kryokonservierung auf Eis legen

Der Begriff Kryokonservierung bezeichnet ganz allgemein das Einfrieren von Zellen und Gewebe in flüssigem Stickstoff. Er leitet sich vom griechischen Wort „krýos“ für Kälte und dem lateinischen Verb „conservare“ für erhalten ab. Das Besondere an dem Verfahren ist, dass die Zellen trotz des Einfrierens ihre Vitalität behalten und nach dem Auftauen weiterhin lebensfähig sind. Natürlich hat die Kryokonservierung ihre Grenzen: Größere, mehrzellige Organismen können nicht eingefroren werden, denn beim Einfrieren entstehen hier Eiskristalle im Zellkern, die die Zellwände beschädigen oder zerstören. Die Kryokonservierung spielt insbesondere in der Reproduktionsmedizin eine wichtige Rolle, denn sie ermöglicht es, Spermien, Eizellen und sogar Embryonen einzufrieren und in sogenannten Kryobanken zwischenzulagern.

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Die Kryokonservierung von Eizellen

Die Kryokonservierung von Eizellen kommt vor allem im Rahmen der künstlichen Befruchtung, also bei der sogenannten In-vitro-Fertilisation, zum Einsatz. In Deutschland dürfen höchstens drei befruchtete Eizellen pro Zyklus in die Gebärmutter der Frau transferiert werden. Überschüssige Eizellen können eingefroren werden und in einem späteren Zyklus Verwendung finden, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch zur Schwangerschaft kommt. Das hat den großen Vorteil, dass die Frau mit Kinderwunsch nicht erneut eine Punktion der Eierstöcke vornehmen lassen muss. Auch eine erneute hormonelle Stimulation, die für diesen Eingriff wichtig ist, ist dank der Kryokonservierung nicht mehr nötig: Mittels flüssigen Stickstoffs werden die überschüssigen Eizellen eingefroren und stellen ihre Stoffwechselprozesse vorübergehend ein. Allerdings zeigen Statistiken, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft durch In-vitro-Fertilisation mit konservierten Eizellen geringer ist als mit frischen Eizellen, die im selben Zyklus entnommen wurden, in dem die Befruchtung erfolgt. Kommt es zu einer Schwangerschaft, gilt es inzwischen aber als absolut sicher, dass das Einfrieren der Eizellen keine Schädigungen beim Kind nach sich zieht. Die Kryokonservierung ist zudem für junge Frauen, die gegen eine Krebserkrankung kämpfen müssen, eine vielversprechende Option. Insbesondere Chemotherapien können die Fruchtbarkeit einer Frau stark einschränken. Hier ist es sinnvoll, bereits vor Beginn der Therapie Eizellen zu entnehmen und diese für spätere Zeiten zu konservieren.

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Auch Spermien werden mittels der Kryokonservierung haltbar gemacht

Die Kryokonservierung von Spermien ist vor allem durch die sogenannten Samenbanken bekannt geworden. Männer, die ihr Sperma spenden, können Paaren sowie alleinstehenden Frauen ihren Kinderwunsch erfüllen. Während hierzu früher auch frisches Sperma verwendet wurde, werden heute alle Samenspenden zunächst eingefroren, um eine Ansteckung mit HIV zu verhindern. Dazu wird der Spender einige Monat nach der Abgabe seines Spermas erneut auf HIV getestet. Fällt der Test negativ aus, kann sein Sperma jederzeit für eine Insemination verwendet werden. Anders als bei konservierten Eizellen, die den Prozess der Kryokonservierung nur zu etwa 70 Prozent überleben, bleiben Samenzellen auch nach Jahren der Lagerung noch voll befruchtungsfähig. Auch bei der In-vitro-Fertilisation kann die Kryokonservierung von Spermien hilfreich sein: Sie ermöglicht es, die hormonelle Stimulation der Eierstöcke der Frau, die Entnahme der Eizellen sowie die eigentliche Befruchtung zeitlich perfekt aufeinander abzustimmen. Zudem können die gefrorenen Samenzellen so auch für spätere Versuche der künstlichen Befruchtung verwendet werden – der Mann muss dann nicht erneut eine Spende abgeben. Wie auch die Konservierung von Eizellen, spielt die Kryokonservierung von Samenzellen zudem für Krebspatienten eine wichtige Rolle. Wird das Hodengewebe durch Operationen oder aggressive Therapien in Mitleidenschaft gezogen, kann ein Kinderwunsch durch zuvor eingefrorene Spermien nach der Genesung immer noch erfüllt werden.

Die Grenzen der Kryokonservierung

Während das Einfrieren von Spermien und Eizellen in Deutschland rechtlich betrachtet kein Problem darstellt, ist die Kryokonservierung von Embryonen laut Embryonenschutzgesetz verboten. Nur in Ausnahmefällen, wenn nämlich ein Embryo nicht wie geplant im selben Zyklus übertragen werden kann, in dem die Eizelle entnommen wurde, darf er eingefroren werden. Allerdings muss der Reproduktionsmediziner einen solchen Vorfall immer der Ärztekammer melden. Als Embryo im Sinne des Embryonenschutzgesetzes gilt die befruchtete, teilungsfähige Eizelle ab dem Zeitpunkt der Kernverschmelzung. Zur Erklärung: Wenn das Spermium in die Eizelle eindringt, sind zunächst zwei Zellkerne sichtbar. Erst wenn diese sich zu einem einzigen verbinden, gilt die Eizelle als Embryo und kommt dann nur noch in absoluten Ausnahmefällen für eine Kryokonservierung in Frage.

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Die Kryokonservierung ist eine Methode, bei der Zellen und Gewebe, beispielsweise Spermien und Eizellen, mittels flüssigen Stickstoffs eingefroren und dann gelagert werden. Vor allem in der Reproduktionsmedizin spielt die Kryokonservierung eine große Rolle, denn überschüssige Eizellen und Spermien können mit dieser Methode für den nächsten Zyklus konserviert werden. Wenn Du herausfinden möchtest, ob die Kryokonservierung auch für Dich in Frage kommt, ist eine Kinderwunschklinik der perfekte Ansprechpartner.

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Bildquelle: Huntstock/Thinkstock