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Gehirnentzündung

Enzephalitis: Entzündung im Hirn

Enzephalitis: Entzündung im Hirn

Keine Frage, das Gehirn ist als Steuerzentrum des gesamten Körpers eines der wichtigsten Organe überhaupt. Deshalb ist es mit der Blut-Hirn-Schranke auch sehr gut geschützt. Bakterien und Viren sollen durch die Barriere davon abgehalten werden, in Deinen Denkapparat vorzudringen. Doch manchmal gelingt es den Eindringlingen trotz aller Schutzmechanismen, in das Gehirn vorzudringen und Viren oder Bakterien können dort eine Entzündung hervorrufen. Diese nennt man Enzephalitis.

Was mit den Symptomen einer normalen Erkältung anfängt und Fieber, Kopfschmerz und Müdigkeit auslöst, kann der Beginn einer Entzündung Deines wichtigsten Organs sein. Wenn Viren oder Bakterien in Dein Gehirn gelangen und Dein Immunsystem diese nicht rechtzeitig abwehrt, weil es zum Beispiel zu geschwächt ist, kann eine Enzephalitis die Folge sein. Eine solche Gehirnentzündung kommt deswegen bei Babys und Kleinkindern, älteren Menschen und Menschen mit einer Abwehrschwäche häufiger vor, als bei gesunden Erwachsenen. Doch auch diese können sich durch Viren, Bakterien und Parasiten eine Gehirnentzündung einfangen. Sind neben dem Gehirngewebe auch die Hirnhäute entzündet, spricht man von einer Meningo-Enzephalitis. Die Entzündung lässt das Gewebe im Gehirn anschwellen und in der Folge können Nervenzellen absterben und andere Schäden entstehen. Auch wenn die Symptome anfangs denen einer Grippe ähneln, ist es sehr wichtig, die Erkrankung früh zu behandeln, da sie unbehandelt nicht selten zum Tod führt. Der Verlauf einer Gehirnentzündung ist unterschiedlich schwer. Eine milde Form kann schon nach zwei Wochen ausgestanden sein, während es nach einer schweren Entzündung Monate dauern kann, bis die Symptome abklingen. Einige Schäden bleiben aber auch zurück und manche Betroffene leiden an Konzentrationsschwierigkeiten, Seh- und Hörschäden oder Schwierigkeiten beim Gehen oder Sprechen. Deshalb sollte eine Enzephalitis schnell erkannt und behandelt werden.

Ursachen für eine Enzephalitis

Meist entsteht eine Gehirnentzündung in Folge einer Virusinfektion, wie etwa Tollwut, oder kann durch Mücken (Japanische Enzephalitis) oder Zecken (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen werden. Auch Krankheiten wie Masern, Röteln oder Mumps, sowie Herpes-Viren können eine Gehirnentzündung verursachen. Etwas weniger häufig ist die Erkrankung infolge von einer Ansteckung mit bakteriellen Erregern, wie Typhus, Syphilis oder Borreliose. Einige Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise die Multiple Sklerose können eine Enzephalitis mit sich bringen. Da der Erreger zu Beginn noch nicht festgestellt werden kann, wird eine Gehirnentzündung gleichzeitig mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Die einzelnen Symptome wie Kopfschmerzen oder Krampfanfälle können darüber hinaus gezielt angegangen werden.

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Symptome der Enzephalitis

Gerade eine milde verlaufende Enzephalitis entscheidet sich in den Symptomen kaum von einer normalen Erkältung. Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit kommen und gehen nach einigen Tagen oft wieder vollständig. Die weiteren Symptome hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns von der Entzündung betroffen ist und reichen von Reizbarkeit und Verwirrtheit über Sprachstörungen und Übelkeit bis hin zu Nacken- und Rückenschmerzen. Obwohl die Enzephalitis bei Babys und Kindern häufiger auftritt, ist sie bei den jungen Patienten besonders schwer zu erkennen. Wirkt Dein Baby steif und schreit viel, trinkt kaum und erbricht sich sogar, kann dies ein Zeichen für eine Gehirnentzündung sein. Auch die Fontanelle, der weiche Teil am Hinterkopf des Babys, kann Aufschluss über die Erkrankung geben, indem sie sich leicht nach außen wölbt. Im Falle einer schweren akuten Gehirnentzündung sind Wesensänderungen, Gedächtnisstörungen, Lähmungen und epileptische Anfälle Warnsignale, die direkt ins Krankenhaus führen sollten. Eine chronische, durch das geschwächte Immunsystem bedingte Enzephalitis zeigt sich oftmals nur schleichend. Depressionen und Halluzinationen bis hin zu Wahnzuständen können darauf hinweisen, dass Hirn oder Hirnhäute entzündet sind.

Untersuchung auf Enzephalitis
Die Symptome einer Enzephalitis sollten möglichst schnell erkannt werden, damit eine erfolgreiche Behandlung im Krankenhaus erfolgen kann.

Enzephalitis: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Gehirnentzündung ist nicht so leicht zu stellen. Da die Symptome auch auf eine Erkältung oder Grippe hinweisen können, wird der Arzt in einem ausführlichen Krankengespräch Fragen zu Zeckenbissen oder viralen Infektionen stellen. Durch die Verwirrtheit und Wesensänderungen, die eine Enzephalitis mit sich bringen kann, befragt der Arzt unter Umständen auch eine Person aus dem näheren Umfeld der Betroffenen. Genaue Aufschlüsse darüber, ob eine solche Erkrankung vorliegt, gibt eine Computer- oder Kernspintomografie. Sie zeigt an, ob Schwellungen im Gehirn vorliegen. Den Erreger, der für die Entzündung verantwortlich ist, kann der Arzt mittels eines Bluttests und einer Untersuchung des sogenannten Liquors, dem Gehirn- oder Nervenwasser, das durch eine Lumbalpunktion aus der Wirbelsäule gewonnen wird, finden. Liegt eine Enzephalitis vor, sollte der Patient stationär behandelt werden. Bettruhe, Fiebersenkung und Schmerzmittel helfen, die Symptome zu lindern, während der Erreger mit spezifischen Medikamenten vertrieben wird. Man kann einer Gehirnentzündung auch vorbeugen, denn gegen viele der Viren, die sie auslösen, gibt es inzwischen wirksame Schutzimpfungen. Dein Arzt wird Dich darüber informieren, was Du tun kannst, um eine Enzephalitis bei Deinem Kind zu vermeiden.

Eine Gehirnentzündung wird von Viren, Bakterien oder anderen Erregern hervorgerufen und kommt vor allem bei Menschen mit schwachem Immunsystem häufiger vor. Babys und Kinder gehören daher genauso zu den Patienten, wie ältere und kranke Menschen. Da eine Enzephalitis unbehandelt sogar zum Tod führen kann, gilt es die grippeähnlichen Symptome schnell richtig zu deuten und den Betroffenen stationär zu behandeln. Mit viel Bettruhe und den passenden Medikamenten kann eine Gehirnentzündung wieder komplett abheilen. Bei schwererem Verlauf sind jedoch auch Langzeitschäden nicht ausgeschlossen.

Bildquelle: monkeybusinessimages/iStock/Thinkstock