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Haemophilus Influenzae Typ b

HIB – niedlicher Name, schwere Krankheit

HIB – niedlicher Name, schwere Krankheit

HIB ist die Abkürzung für das Bakterium Haemophilus Influenzae Typ b, auch Pfeiffer-Influenzbakterium genannt. Es wird via Tröpfcheninfektion übertragen und gilt als eine der gefährlichsten Bakterieninfektionen überhaupt für Kinder unter fünf Jahren. Zum Glück kannst Du dafür sorgen, dass Dein Kind nicht betroffen ist.

Was ist HIB

Das Haemophilus Influenzae Typ b Bakterium lässt sich bei drei bis fünf Prozent aller gesunden Menschen in den Schleimhäuten der Nase, des Rachens und der Luftröhre nachweisen. Von dort überträgt er sich via Tröpfchen beim Husten oder Niesen. Auch direkter Kontakt mit Hautpartien oder Gegenständen, auf denen sich das Bakterium befindet, kann zu einer Erkrankung führen. HIB ist der Haupterreger der Meningitis und der akuten Kehldeckelentzündung, Epiglottitis genannt. Das Bakterium kann aber auch eine Reihe anderer nicht ganz so schwerer Krankheiten auslösen. HIB trifft Säuglinge und Kleinkinder unter fünf Jahren besonders hart, da ihre Immunsysteme noch nicht voll entwickelt sind. Daher wird für diese Altersgruppe eine vorsorgliche Impfung empfohlen.

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Wie verläuft HIB?

Meistens gelangt das Bakterium durch eine an sich harmlose Virusinfektion der Atemwege vom Rachen in tiefere Gewebeschichten und breitet sich von dort im Körper aus. Dabei ist bisher noch unbekannt, wie und warum das Bakterium manchmal von den Schleimhäuten in den Körper eindringt. HIB kann schwere Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich auslösen, wie eine Mittelohr- oder eine Kehldeckelentzündung. Vor allem aber kann HIB auch zu einer Meningitis, also einer eitrigen Hirnhautentzündung, führen. Die Inkubationszeit des Bakteriums beträgt nur circa zwei bis fünf Tage. Ob es zu einem Krankheitsausbruch kommt, hängt dabei im Einzelfall von der Menge der übertragenen Bakterien ab. Auch wenn der Körper Deines Babys bereits durch eine andere Vorerkrankung geschwächt ist, wird ein Krankheitsausbruch wahrscheinlicher. Weltweit sterben jährlich etwa 370.000 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen des Bakteriums. Bei älteren Kindern und Erwachsenen, deren Immunsysteme schon weiter ausgereift sind, verläuft die Infektion hingegen meistens harmlos, mit den Anzeichen einer leichten Grippe. Wenn Dein Kind also bereits älter als fünf Jahre alt ist, musst Du Dir wesentlich weniger Sorgen vor einer möglichen Erkrankung machen. Auch Menschen, bei denen die Krankheit nicht aktiv ausbricht, können für längere Zeit ansteckend sein und die Bakterien weitergeben. Solltest Du daher von einer Erkrankung in Deinem Freundeskreis erfahren, empfiehlt es sich, Rat beim Kinderarzt einzuholen.

HIB ist für Kinder unter fünf Jahren eine gefährliche Bakterieninfektion.
Die ersten Anzeichen für HIB sind normale Grippesymptome wie Fieber und Halsschmerzen.

HIB: Die Symptome

Anfangs wirkt die Krankheit wie ein Infekt des Nasenrachenraums, mit Fieber, Halsschmerzen und eventueller Atemnot. Innerhalb weniger Tage kann das Fieber Deines Kindes aber schlagartig ansteigen. Aus HIB können sich bei Kindern unter fünf Jahren alle möglichen schwereren Folgekrankheiten, wie Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen, eine akute Bronchitis oder Lungenentzündung, eine Knochen- oder Herzinnenhautentzündung sowie eine Blutvergiftung entwickeln. Besonders gefährlich sind die Kehldeckelentzündung, die im Ernstfall zum Erstickungstod führt, und die Hirnhautentzündung, die dauerhafte Schäden des Nervensystems zur Folge haben kann. Daher kann Dein Kind nach einer eitrigen Hirnhautentzündung körperliche und geistige Behinderungen davontragen. Eine Kehldeckelentzündung beginnt mit hohem Fieber, Schluckbeschwerden und heftigen Halsschmerzen, auch die Stimme klingt stark belegt. Im weiteren Verlauf der Krankheit kann es passieren, dass der Kehldeckel lebensbedrohlich anschwillt und Dein Kind keine Luft mehr bekommt. Anzeichen für eine Meningitis sind plötzlich einsetzendes, hohes Fieber, Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, Krämpfe und Apathie. Wenn Du eine Nackensteifheit bei Deinem Kind bemerkst, solltest Du umgehend zum Arzt, da die Krankheit dann bereits recht weit fortgeschritten ist. Das gilt allerdings nur, falls Dein Baby schon über ein Jahr alt ist. Bei einer Meningitis sterben auch heute noch circa fünf bis zehn Prozent der Betroffenen, auch bleibende Schäden wie Hörverluste oder Epilepsie treten bei drei Prozent der Überlebenden auf. Da je nach Folgekrankheit durch die HIB Infektion eine frühzeitige Behandlung entscheidend ist, solltest Du bei Verdacht so schnell wie möglich Deinen Kinderarzt kontaktieren. Die Verabreichung von Antibiotika kann dann meist noch den größten Schaden abwenden.

Impfung gegen HIB

Mediziner raten bei Babys und Kleinkindern unter fünf Jahren zu einer Impfung gegen HIB. Die ist ab dem dritten Lebensmonat im Rahmen der sechsfach Impfung gegen Diphterie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hepatitis B und eben auch HIB empfohlen. Gerade weil kleine Kinder besonders anfällig für das Bakterium sind und eine Ansteckung jederzeit und überall passieren kann, wird zu einer möglichst frühen Impfung geraten. Denn auch heute werden noch über die Hälfte aller eitrigen Hirnhautentzündungen im Kindesalter durch HIB verursacht. Bevor die Impfung 1990 auf den Markt kam, steckte sich jedes 500. Kind mit dem Erreger an. Mit Einführung der Impfung gingen die Infektionszahlen in den Folgejahren auf heute nur etwa 100 Kinder pro Jahr zurück. Inzwischen werden HIB Infektionen mit Epiglottitis oder Meningitis bei nur noch etwa 50 Personen pro Jahr registriert. Das führt allerdings dazu, dass immer weniger Eltern ihre Kinder gegen HIB impfen lassen. Da das Bakterium bei älteren Kindern und Erwachsenen keine großen Schäden anrichtet, wird eine Impfung im Alter über fünf Jahren nur in sehr seltenen Fällen vorgenommen. Solltest Du in der Schwangerschaft mit jemandem in Kontakt gekommen sein, der den HIB-Erreger hatte, wird Dein Arzt Dir vorbeugend Antibiotika verabreichen, falls Du nicht gegen HIB geimpft bist, um Dich und Dein Baby zu schützen.

HIB ist eine der gefährlichsten Bakterieninfektionen für Kinder unter fünf Jahren. Neben hohem Fieber und Grippesymptomen können sich verschiedene ernstere Folgekrankheiten entwickeln, vor allem die Hirnhaut- und Kehlkopfentzündungen sind dabei sehr gefährlich für Dein Baby und können tödlich verlaufen. Die empfohlene Impfung kann Dein Kind schützen.