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Wenn es krabbelt und juckt

Kopfläuse erkennen und Nissen richtig bekämpfen

Kopfläuse erkennen und Nissen richtig bekämpfen

Wenn der Kopf juckt und ständiges gekratzt werden wird, sind wahrscheinlich Läuse die Ursache. Besonders Kinder im Kindergarten- und Schulalter sind häufig von Kopfläusen betroffen. So schätzen Kinderärzte, dass ungefähr 85 Prozent aller Kinder im Schulalter schon mindestens einmal Läuse gehabt haben. Insbesondere die Eltern sollten sich deshalb bewusst machen, dass Läuse kein Grund sind, sich zu schämen, denn ein Befall mit Läusen hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun. Wir verraten dir, wie man Kopfläuse erkennen kann und sie wieder loswird.

Was sind Kopfläuse?

Läuse sind Parasiten, die sich vom Blut ihres Wirts ernähren. Die menschliche Kopfhaut ist der ideale Lebensraum für Läuse, denn nur dort können sie sich vermehren. Sie ernähren sich in diesem Fall von menschlichem Blut, das sie regelmäßig alle drei bis sechs Stunden aus der Kopfhaut saugen. Dabei bleibt eine kleine Menge Speichel in der Kopfhaut zurück, der eine sichtbare Rötung und den bekannten Juckreiz auf dem Kopf verursacht, was bei starkem Kratzen auch Entzündungen auslösen kann. Kopfläuse können ungefähr drei Wochen überleben, sofern sie sich regelmäßig von Blut ernähren können, und legen in dieser Zeit bis zu 300 Eier auf der Kopfhaut ab. Erhalten die Läuse kein frisches Blut, trocknen sie nach spätestens 55 Stunden aus und sterben. Die Eier, die die Läuse auf der Kopfhaut ablegen, werden Nissen genannt, weshalb die Begriffe Läuse und Nissen in der Alltagssprache auch häufig synonym verwendet werden. Aus den Eiern, an denen sich Kopfläuse erkennen lassen, schlüpfen nach etwa zwei Wochen die Larven. Neben den besonders bei Kindern typischen Kopfläusen gibt es die Kleiderläuse und Filzläuse, die sich in den Genitalhaaren festsetzen. Beide Typen kommen aber gerade bei Kindern äußerst selten vor. Werden bei Kindern Filzläuse festgestellt, sollte daher überprüft werden, ob möglicherweise ein sexueller Missbrauch vorliegt.

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Kopfläuse erkennen: Darauf musst du achten!

Läuse werden nur von Mensch zu Mensch übertragen. Dazu ist ein enger Kontakt notwendig, da Läuse keine weiten Strecken zurücklegen können. Die Übertragung von Läusen ist nicht von hygienischen Bedingungen abhängig – darüber sollten sich besonders Eltern klar werden, denn häufig fühlen sie sich dafür verantwortlich, wenn ihre Kinder Läuse bekommen, und gehen von nicht ausreichender Hygiene als Ursache aus. Besonders häufig kommt es in der Sommer- und Urlaubszeit zu Läusebefall im Kindergarten oder in der Schule. Die hohe Vermehrungsrate der Läuse führt dazu, dass sie besonders in der Urlaubszeit weit verbreitet werden und sich in den warmen Sommermonaten besonders gut auf der Kopfhaut vermehren können. Läuse sind mit bloßem Auge nicht leicht zu erkennen, da sie nur zwei bis fünf Millimeter groß werden. Läuse halten sich mit ihren Beinen an Haaren fest, vor allem an den Kopfhaaren in der Nähe der Kopfhaut. Bevorzugt sitzen Läuse an glatten Haaren im Bereich des Hinterkopfes oder hinter den Ohren. Seltener findet man sie auch in Barthaaren oder Augenbrauen. Kurze oder stark gekrauste Haare bleiben in der Regel frei von Läusen. Dafür ist ein Befall auch an Schals, Kapuzen, Mützen, Bettwäsche, Kissen oder Plüschtieren möglich. Haustiere sind hingegen keine Überträger für Läuse, da die kleinen Parasiten entweder nur Menschen oder Tiere befallen. Eine Übertragung zwischen beiden Spezies kommt nicht vor.

Besteht ein Verdacht auf Läuse, zum Beispiel weil das Kind sich häufig am Kopf kratzt und über Juckreiz und Brennen klagt, können Eltern die Kopfhaut des Kindes gezielt nach Nissen absuchen, um die Kopfläuse erkennen zu können. Die Nissen sind kleine ovale Gebilde, die eine milchig-weiße bis transparente oder eine grau-bräunliche Färbung annehmen. Hilfreich für die Diagnose ist ein Läusekamm, mit dem das Haar von der Kopfhaut bis zu den Spitzen Strähne für Strähne sorgsam ausgekämmt wird. Besonders gut eignet sich eine Anwendung in nassem Haar. Ein Läusekamm hat besonders eng beieinander stehende Zinken und kann die Läuse besser aufgreifen. Mit einem normalen Kamm oder einer Bürste können Läuse dagegen normalerweise nicht ausgekämmt werden. Ein Läusekamm ist in der Apotheke erhältlich. Manche Kindergärten und Schulen verteilen bei einem Läusebefall auch entsprechende Test-Sets mit einem Läusekamm und einer Erklärung zur häuslichen Anwendung an die Eltern, um Kopfläuse erkennen und anschließend behandeln zu können. Auch ein Kinderarzt wird im ersten Schritt mithilfe eines Läusekamms testen, ob es sich tatsächlich um Läuse handelt und gegebenenfalls weitere Behandlungsmethoden empfehlen.

Läuse müssen dem Kindergarten oder der Schule gemeldet werden.
Besondres Kinder im Kindergarten- und Schulalter sind häufig von Läusen betroffen.

Läuse behandeln: So solltest du vorgehen

Bei einem Verdacht auf Läuse sollten Eltern sich einen speziellen Läusekamm besorgen, der ebenfalls in der Apotheke erhältlich ist. Mit dem Kamm müssen die Haare des Kindes täglich von der Kopfhaut bis zu den Spitzen Strähne für Strähne durchgekämmt werden, um festsitzende Läuse oder Nissen abzustreifen. Am besten gelingt das unmittelbar nach dem Haarewaschen im nassen Haar. Verdünnte Essigsäure kann das Auskämmen zusätzlich erleichtern. Dazu werden drei Esslöffel Essig in einem Liter Wasser verrührt und vor dem Auskämmen auf das nasse Haar aufgetragen. Doch Vorsicht: Die Flüssigkeit darf nicht in die Augen geraten, da sie brennt und Reizungen hervorruft. Eltern sollten zudem an einer kleinen Stelle der Kopfhaut testen, ob die verdünnte Essigsäure das Kind schmerzt, weil die Kopfhaut möglicherweise wundgekratzt ist. Haben Eltern mithilfe eines Läusekamms festgestellt, dass ihr Kind Läuse hat, empfiehlt sich außerdem der Gang zum Kinderarzt, da einige Mittel zur Bekämpfung von Läusen verschreibungspflichtig sind. Spätestens wenn das Kind sich aufgrund des Juckreizes blutig kratzt oder sich Entzündungen auf der Kopfhaut bilden, sollte unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden. Sind Säuglinge von Läusen befallen, dürfen diese auf keinen Fall ohne ärztliche Anweisung behandelt werden. Auch schwangere oder stillende Frauen sollten Läuse niemals ohne Rücksprache mit einem Arzt bekämpfen, da einige Mittel gegen Läuse die Schwangerschaft oder das Stillen beeinträchtigen können.

Der Kinderarzt kann ein permethrinhaltiges Präparat verschreiben, das die Läuse abtötet. Auch ätherische Pflanzenöle, synthetische Pyrethroid-Extrakte und lindanhaltige Lösungen sind wirksam gegen Läuse. Einige pflanzliche Mittel sind auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Mit dem entsprechenden Läusemittel muss die Kopfhaut des Kindes zweimal im Abstand von einer Woche bis zu zehn Tagen behandelt werden. Das Läusemittel wird nach dem Haarewaschen auf das getrocknete Haar aufgetragen und nach einer bestimmten Einwirkzeit wieder ausgespült. Es ist wichtig, die Haare vorher möglichst mit einem pH-neutralen Shampoo zu waschen, da das Haarfett sonst die Wirksamkeit des Läusemittels beeinträchtigen kann. Anschließend sollte der Kopf des Kindes mit einer Mütze, einem Kopftuch oder einer nicht saugenden Folie abgedeckt werden, während das Mittel einwirkt. Nach der zweiten Behandlung sollte ein Arzt das Kind erneut untersuchen Gegen den Juckreiz hilft Cardiospermum-Salbe oder Ledum D4, von dem täglich fünf Globuli eingenommen werden dürfen. Beides ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. . Ist ein Kind maximal zwölf Jahre alt, werden die Kosten für eine Läusebehandlung von der Krankenhasse übernommen.

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Läuse: Das ist zusätzlich zu beachten

Zusätzlich zu einer gründlichen Behandlung der Haare und der Kopfhaut sollten bei einem Befall durch Läuse auch Kleider, Bettwäsche, Handtücher und Stofftiere gründlich gereinigt werden, da sich die Läuse auch dort festsetzen können. Textilien sollten mehrmals bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Stofftiere und Wollsachen, die nicht so heiß gewaschen werden können, müssen mindestens drei Tage lang luftdicht in einen Plastiksack verpackt werden, um die Läuse auf diese Weise abzutöten. Anschließend sollten die Sachen noch einmal bei gewohnter Temperatur gewaschen werden. Verwendete Bürsten, Kämme oder Haarschmuck sollten mindestens zehn Minuten in heißes Seifenwasser eingelegt werden. Dieser Vorgang sollte regelmäßig alle paar Tage wiederholt werden, damit sich keine neuen Läuse in Textilien und Kämmen festsetzen können.

Um dir das Auskämmen der Nissen zu vereinfachen, kannst du deinem Kind einen schönen Familienfilm anmachen. Das macht die Prozedur erträglicher. Im Video zeigen wir die schönsten Filme für die ganze Familie:

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Läuse: Besteht eine Meldepflicht in Kindergarten und Schule?

Haben Eltern bei ihm Kind Kopfläuse erkennen können, so sind diese verpflichtet, den Befall der Schule oder dem Kindergarten zu melden, damit Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können, um eine zu starke Ausbreitung des Läusebefalls zu verhindern. Betroffene Kinder müssen der Einrichtungen vorläufig fern bleiben, bis der Läusebefall durch eine ärztliche Behandlung abgeklungen ist. Viele Schulen und Kindergärten verlangen ein ärztliches Attest, dass das Kind läusefrei ist, bevor es die Einrichtung wieder besuchen darf. Dies ist allerdings keine verpflichtende Regelung. Der Gesetzgeber sieht vor, dass nach einem Erstbefall auch die mündliche oder schriftliche Bestätigung der Eltern ausreicht, damit das Kind wieder in die Schule oder den Kindergarten gehen darf. Kommt es innerhalb von vier Wochen zu einem erneuten Befall, ist allerdings ein ärztliches Attest notwendig, das bestätigt, dass das Kind erneut läusefrei ist oder dass die Behandlung mit einem speziellen Läusemittel so weit fortgeschritten ist, dass die Läuse und Nissen nicht mehr ansteckend sind. Eine erneute Ansteckung durch Kontakt mit befallenen Kindern oder Erwachsenen ist allerdings jederzeit möglich. Häufiges Haarewaschen und Duschen, ein Kürzen der Haare und Fingernägel und ein regelmäßiges Wechseln und Waschen von Textilien können einem erneuten Befall jedoch vorbeugen.

Können wir erraten, wie viele Kinder du willst?

Bildquelle: iStock/AndreyPopov

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