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Kinderkrankheit

Hilfe, Würmer! Was tun, wenn Dein Kind befallen ist?

Hilfe, Würmer! Was tun, wenn Dein Kind befallen ist?

Fadenwürmer (auch Madenwürmer genannt) sind die häufigste Wurmerkrankung in Deutschland. Gerade Kinder infizieren sich gar nicht so selten, da sie häufig ihre dreckigen Finger, Sand oder Gegenstände in den Mund nehmen. Was ist zu tun, wenn Dein Kind betroffen ist, und wie kannst Du Würmer in Zukunft vermeiden?

Würmer beim Kleinkind

Fadenwürmer sind etwa drei bis zwölf Millimeter kleine weiße Würmer, die ein wenig an Bindfadenstücke erinnern. Sie sitzen an der Schleimhaut des Darmes und ernähren sich vom Nahrungsbrei. Nachts kriechen die Würmer aus dem After und legen bis zu 17.000 Eier in den umliegenden Afterfalten ab. Dadurch entsteht ein Juckreiz, der dazu führen kann, dass Dein Kind sich nachts unbewusst kratzt. So gelangen die gelegten Eier unter seine Fingernägel und können von dort auf weitere Gegenstände oder in den Mund übertragen werden. Die aufgenommenen Eier entwickeln sich innerhalb weniger Stunden im Darm zu ausgewachsenen Würmern. Daher kann es schnell passieren, dass bald die gesamte Familie befallen ist.

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Würmer – wie verbreiten sie sich?

Dein Kind kann sich mit Fadenwürmern infizieren, indem es deren Eier über den Mund aufnimmt. Die Eier der Würmer können auf verschmutztem Obst und Gemüse lauern, deswegen solltest Du dieses stets gründlich mit heißem Wasser säubern, bevor Ihr es esst. Auch in der Erde oder im Sand, zum Beispiel auf Spielplätzen, können sich Wurmeier befinden. Da gerade Kleinkinder besonders häufig ihre schmutzigen Hände, Sand oder Gegenstände in den Mund nehmen, ist ihr Risiko für Würmer erhöht. Ist ein Familienmitglied infiziert, überträgt sich der Parasit schnell auf die gesamte Familie. Die in der Nacht gelegten Eier gelangen über Kratzen am Po unter die Fingernägel Deines Kindes und von da aus schnell auf andere Flächen im Haus. Wenn sie dann unter die Fingernägel anderer Familienmitglieder wandern, dauert es nicht lange, bis man einige Eier über den Mund aufnimmt. Diese entwickeln sich dann im Darm innerhalb weniger Stunden zu ausgewachsenen Würmern. So ist schnell die gesamte Familie betroffen. Außerdem führen der starke Juckreiz und das unbewusste Kratzen in der Nacht häufig dazu, dass man sich immer wieder neu infiziert.

Würmer verbreiten sich schnell in der ganzen Familie.
Gerade bei Kleinkindern sind Würmer keine Seltenheit.

Wie erkennst Du, ob Dein Kind Würmer hat?

Häufig bemerkt man gar nicht, dass ein Familienmitglied von Fadenwürmern befallen ist. Denn abgesehen von dem nächtlichen Juckreiz müssen die Würmer nicht zwangsläufig andere Symptome verursachen. Klagt Dein Kind aber über Schlafstörungen und kannst Du einen verstärkten Juckreiz bei ihm feststellen, sind das erste Anzeichen. Bei stärkerem Wurmbefall kann Dein Kind über Bauchweh oder Übelkeit klagen, auch Blähungen oder Erbrechen können auf einen Befall hindeuten. In sehr seltenen Fällen können sich Entzündungen in der Darmschleimhaut bilden. Durch das vermehrte Kratzen können am Po Deines Kindes Wunden, Entzündungen und Ekzeme entstehen. Bei Mädchen und Frauen überträgt sich diese Entzündung manchmal auch auf die Geschlechtsorgane und es kann zu vaginalem Ausfluss kommen. Bauchkrämpfe oder eine Bauchfellentzündung sind bei besonders schwerem Befall mit Fadenwürmern ebenfalls möglich, wenn auch sehr selten. Zum Glück lässt sich recht einfach feststellen, ob Dein Kind betroffen ist. Du kannst Dir den Stuhl Deines Kindes ansehen – bei starkem Befall lassen sich die kleinen weißen Würmer gut erkennen.Du kannst Deinem Kind auch direkt nach dem Aufstehen einen Tesafilmstreifen auf den Anusausgang kleben und vorsichtig wieder abziehen. In einem verschließbaren Behälter kannst Du den Streifen dann zum Kinderarzt bringen, der unter dem Mikroskop feststellt, ob sich Eier darauf befinden. Sollte Dein Kind von Würmern betroffen sein, ist das aber kein Grund zur Panik, denn die Fadenwürmer sind vergleichsweise harmlos und können relativ problemlos beseitigt werden. Außerdem ist ein Fadenwurmbefall bei Kindern auch ein durchaus häufiges Phänomen.

Was tun gegen Würmer?

Es gibt verschiedene Wurmmittel, die das Problem schnell und ohne schwere Nebenwirkungen beseitigen. Allerdings solltest Du Dich immer mit dem Kinderarzt kurzschließen, bevor Du Deinem Kind ein Mittel verabreichst, da nicht alle für Kinder geeignet sind. Auch solltest Du beachten, dass Du während der Schwangerschaft und Stillzeit normalerweise keins einnehmen darfst. In den meisten Fällen reicht eine eintägige Anwendung. Da das Medikament aber nur erwachsene Würmer und Larven tötet, müsst Ihr die Therapie in etwa zwei Wochen noch einmal wiederholen, um sicherzugehen, dass keine Würmer mehr nachschlüpfen. Ist ein Familienmitglied befallen, sollte ruhig die gesamte Familie das Wurmmittel einnehmen, da die Ansteckungsgefahr sehr hoch ist und Du eine Wiederansteckung vermeiden willst. Wichtig für den Erfolg der Behandlung ist, dass Ihr Euch im Anschluss nicht direkt wieder mit Eiern infiziert. Daher solltet Ihr während und nach einem Wurmbefall besonders auf Hygiene achten. Häufiges und gründliches Händewaschen mit Seife, vor allem morgens, nach dem Toilettengang, vor dem Essen und nach dem Spielen im Freien ist entscheidend. Das Kurzschneiden der Fingernägel und ein regelmäßiges und sorgfältiges Waschen im Pobereich helfen ebenfalls. Außerdem solltest Du in der Zeit des Wurmbefalls am besten täglich die Bettwäsche wechseln und waschen, damit sich die Eier nicht irgendwo festsetzen können. Auch das tägliche Wechseln der Unterwäsche ist nun besonders relevant. Bett- und Unterwäsche solltest Du in dieser Zeit möglichst bei 60 Grad, eventuell sogar bei 90 Grad waschen, um eventuell vorhandene Eier abzutöten.

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Fadenwürmer sind keine schöne Krankheit, aber zum Glück verursachen sie meist nur geringe Probleme und lassen sich verhältnismäßig schnell und gezielt behandeln. Regelmäßiges Händewaschen kann Dir in der Phase des Befalls und als vorbeugende Maßnahme gute Dienste erweisen, um eine (erneute) Infektion zu vermeiden. Mittel gegen Würmer sollten stets nur in Rücksprache mit dem Kinderarzt verabreicht werden, da nicht alle für Kinder jeden Alters gleich verträglich sind.