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Krankheitsauslösende Bakterien

Meningokokken: Alles über Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Meningokken

Meningokokken sind Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum ansiedeln und schwere Krankheiten auslösen können. In Deutschland erkranken jedes Jahr circa 700 bis 800 Menschen an einer Meningokokken-Infektion. 40 Prozent aller Erkrankten sind Kleinkinder unter vier Jahren. Am häufigsten sind dabei Säuglinge im ersten Lebensjahr betroffen. Zwar sterben auch heute noch zehn Prozent aller Betroffenen, aber Meningokokken sind nichtsdestotrotz behandelbar. Mittlerweile gibt es sogar einen Impfstoff, mit dem Du Dein Kind vor Meningokokken schützen kannst.

Was sind Meningokokken?

Innerhalb der Gruppe der Meningokokken sind 13 verschiedene Gattungen – sogenannte Serogruppen – bekannt, die sich aufgrund ihrer unterschiedlich beschaffenen Oberflächenstruktur voneinander unterscheiden: A, B, C, D, 29E, H, I, K, L, W-135, X, Y und Z. Bei Erkrankten werden in der Regel nur die Serogruppen A (vor allem in Afrika), B, C, W-135, Y und selten auch X (ebenfalls überwiegend in Afrika) nachgewiesen. Meningokokken-Erkrankungen kommen weltweit vor. Große Epidemien traten in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend in Afrika und in Asien auf. Sich langsamer entwickelnde Epidemien durch Meningokokken des Serotyps B wurden in den letzten Jahrzehnten jedoch auch in Europa, den USA, Mittelamerika und Neuseeland festgestellt. Meist handelte es sich dabei um Einzelerkrankungen, die mit den Epidemien in Afrika und Asien nicht zu vergleichen sind. Bei Meningokokken-Infektionen in Deutschland wird die Serogruppe B am häufigsten nachgewiesen, gefolgt von der Serogruppe C. Andere Serogruppen werden in Deutschland sehr selten beobachtet. Die Anzahl der neuen Erkrankungen ging hierzulande seit 2003 stark zurück. Eine Erkrankung kann zwar in jedem Lebensalter auftreten, die meisten Infektionen treten jedoch im ersten und zweiten Lebensjahr mit circa sieben beziehungsweise fünf Erkrankungen pro 100.000 Einwohner auf. In rund 70 Prozent der Infektionen tritt eine Hirnhautentzündung auf, mehr als ein Drittel aller Infizierten erkrankt an einer Blutvergiftung. In acht Prozent der Fälle treten Blutvergiftung und Hirnhautentzündung sogar gleichzeitig auf. Eine Komplikation der durch Meningokokken ausgelösten Blutvergiftung bezeichnet die Medizin als septischen Schock beziehungsweise Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom. Ein Drittel der Betroffenen stirbt an diesem Syndrom. 2005 lag die Gesamtsterblichkeit aller Meningokokken-Erkrankungen bei 7,1 Prozent.

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Wie werden Meningokokken übertragen?

Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. So kann sich Dein Kind zum Beispiel anstecken, wenn es von einem mit Meningokokken infizierten Kind angehustet oder angeniest wird. Die Meningokokken heften sich an die Schleimhäute des Nasen-Rachen-Raumes, wo sie wochen- oder monatelang überleben können. Etwa zehn Prozent der europäischen Bevölkerung tragen diese Bakterien im Nasen-Rachen-Raum, ohne dass sie dabei Krankheitsanzeichen entwickeln. Aber vor allem bei einem geschwächten Immunsystem können sich die Bakterien schnell vermehren, die Schleimhäute durchdringen und eine Blutvergiftung (Meningokokken-Sepsis) oder eine Hirnhautentzündung (Meningokokken-Meningitis) auslösen.

So erkennst Du, ob Dein Kind Meningokokken hat

Doch wie kannst Du feststellen, ob Dein Kind Meningokokken hat? Von der Ansteckung bis zum tatsächlichen Ausbruch der Krankheit vergehen in der Regel drei bis vier Tage. In manchen Fällen können es auch zwei bis zehn Tage sein. Bei Erwachsenen ähneln die anfänglichen Symptome den Symptomen einer Grippe. Schnell kommen hohes Fieber, starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Lichtempfindlichkeit und Nackensteifheit hinzu. Auch punktförmige kleine Hautblutungen können ein Anzeichen für Meningokokken sein. Bei Kleinkindern und Säuglingen sind die Symptome oft schwieriger zu deuten. Wenn Dein Kind Fieber hat, auffallend häufig und hoch schreit, sehr unruhig oder aber auch merkwürdig teilnahmslos ist, die Nahrungsaufnahme verweigert, erbricht oder Durchfall hat und sehr empfindlich auf Berührungen reagiert, solltest Du sofort ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis aufsuchen und dem behandelnden Arzt von Deinem Verdacht erzählen.

Wenn Dein Kind krank ist, bedeutet das viel Zeit im Bett oder auf der Couch. Diese Filme könnt ihr dabei schauen:

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So schützt Du Dein Kind von Meningokokken

Du kannst Dein Kind schon früh vor Meningokokken schützen. Gegen die Erreger der Serogruppe C, die neben Erregern der Serogruppe B am häufigsten in Deutschland vorkommen, gibt es mittlerweile einen Impfstoff. Wenn Du Dein Kind einmalig im ersten oder zweiten Lebensjahr impfen lässt, ist es sicher und zuverlässig vor dieser Infektion geschützt. In einigen Nachbarländern Deutschlands, in denen Meningokokken-C-Erkrankungen häufig auftreten, wird die Impfung schon seit längerer Zeit empfohlen. In Deutschland wird eine Impfung seit 2006 empfohlen. Seitdem sind die Erkrankungszahlen vor allem von Kleinkindern deutlich zurückgegangen. Aufgrund langjähriger Erfahrungen und sorgfältiger Prüfungen des Impfstoffes kannst Du davon ausgehen, dass Dein Kind die Impfung sehr gut verträgt und nahezu keine Nebenwirkungen auftreten. Zusätzlich gibt es eine Meningokokken-B-Impfung und eine Kombinationsimpfung gegen ACWY. Frage am besten bei Deinem Kinder- und Jugendarzt nach. Mehr Informationen zu den verschiedenen Impfungen findest du auch auf der Website Meningitis-bewegt.

Wie werden Meningokokken behandelt?

Ist Dein Kind an Meningokokken erkrankt, sollte es schnellstmöglich stationär im Krankenhaus behandelt werden, da die Erkrankung in vielen Fällen schwer verlaufen und häufig mit Komplikationen verbunden sein kann. Im Krankenhaus wird Dein Kind mit Antibiotika behandelt. Da Meningokokken ansteckend sind, sollten Du und andere enge Kontaktpersonen Deines Kindes möglichst schnell ebenfalls eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika beginnen, um Euch vor einer Erkrankung zu schützen. Während eine durch Meningokokken ausgelöste Blutvergiftung oft schwer verläuft und tödlich enden kann, verläuft die Hirnhautentzündung insgesamt leichter und kann besser behandelt werden. Zwar kann auch eine Hirnhautentzündung lebensgefährlich sein, aber mit einer frühzeitigen Therapie stehen die Chancen für eine Heilung beider Meningokokken-Erkrankungen sehr gut.

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Menigokokken sind weltweit auftretende Bakterien, die sich im Nasen-Rachen-Raum ansiedeln und schwere Krankheiten wie Blutvergiftungen oder Hirnhautentzündungen hervorrufen können. Dank eines Impfstoffes kannst Du Dein Kind jedoch vor Meningokokken-Erkrankungen zuverlässig schützen. Wenn die durch Meningokokken ausgelöste Krankheit früh erkannt und behandelt wird, ist eine vollständige Heilung Deines Kindes möglich.

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Bildquelle: istock/tatyana_tomsickova