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Schwierige Phase

Tipps für die Trotzphase

Trotzphase

Gerade lief Dein kleiner Sonnenschein noch brav neben Dir her und im nächsten Moment liegt ein wütender Satansbraten schreiend auf dem Boden und will gar nichts mehr von Dir wissen. Wenn bei Kleinkindern die Trotzphase einsetzt, ist nichts mehr so, wie es einmal war. Doch wie überstehst Du diese Zeit, ohne komplett zu verzweifeln, und wie solltest Du mit Deinem trotzenden Kind umgehen?

Stimmungsschwankungen sind ganz normal und gehören zur Entwicklung Deines Kindes dazu. Im Prinzip ist die Trotzphase wie eine kleine Pubertät, denn Dein Kind testet nun die eigenen Grenzen – und vor allem die seiner Mitmenschen – aus. Dies kann für Dich als Hauptbezugsperson ziemlich anstrengend werden, vor allem da die Trotzphase gut und gerne vom zweiten bis zum vierten Lebensjahr andauern kann. Wichtig ist daher, dass Du verstehst, wieso Dein Kleines sich so verhält, damit Du nicht auf den Gedanken kommst, dass Dein Kind einfach nur unartig sein könnte und Dich absichtlich zur Verzweiflung bringen möchte. Die Trotzphase ist nämlich ein wichtiger Entwicklungsschritt, den Dein Kind unbedingt durchmachen muss.

Trotzphase: Trotzendes Kind
In der Trotzphase testen Kinder Grenzen aus.
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Die Trotzphase führt zur Persönlichkeitsbildung

Für die Persönlichkeitsbildung von Kindern ist die Trotzphase absolut unumgänglich. All das, was Kinder in ihrer Entwicklung an ersten Erfahrungen gesammelt haben, wird jetzt auf den Prüfstand gestellt und kommt zur Anwendung. Hierbei lernen die Kleinen nun nicht mehr nur körperliche Dinge neu, sondern treten auch erstmalig in richtige soziale Interaktionen mit anderen. Dabei machen Kinder in der Regel die ersten Grenzerfahrungen, denn meistens erkennen sie, dass sie doch noch nicht so selbstständig sind, wie sie es gerne hätten, und das nicht alles nach ihren Wünschen läuft, wenn sie einfach nur beharrlich am Ball bleiben. Dein Kind muss in der Trotzphase lernen, dass die Interaktionen mit seinen Mitmenschen nicht so funktionieren wie etwa das Sprechenlernen und stumpfe Wiederholungen es nicht weiterbringen, wenn Mami oder Papi einmal „Nein“ gesagt haben. So lernt Dein Kleines, dass die Umwelt nicht ausschließlich nach seinen Wünschen funktioniert, wie dies in der Regel in den ersten paar Jahren der Fall ist, wenn bei einem kurzen Schrei sofort Essen bereit steht, die Windel gewechselt wird und Mami zum Kuscheln kommt. Dies führt bei vielen Kindern zu einem Gefühl der Hilflosigkeit, das nicht selten in Panikattacken und unkontrollierten Wutausbrüchen endet.

Wie hilfst Du Deinem Kind am besten während der Trotzphase?

Du als Mami wirst in der Trotzphase dank der zahlreichen neuen Regeln, die Du zwangsläufig einführen musst, sobald Dein Kind mobiler wird, zu einem Problem für Dein Kleines. Natürlich ist es nicht immer einfach, trotzigen Kleinkindern Einhalt zu gebieten, gerade wenn das Geschrei in der Öffentlichkeit den Spaziergang zum Spießroutenlauf macht. Hier lohnt sich aber Konsequenz, denn in dieser Phase des Grenzenaustestens ist es wichtig ebendiese aufzuzeigen: Dein Kind braucht klare Regeln, an denen es sich orientieren kann. Was einmal verboten wurde, bleibt auch verboten. Diese Regeln müssen unbedingt mit dem Partner abgesprochen werden und auch der muss sich daran halten. Auf diese Weise kannst Du verhindern, dass Euer Kind Euch gegeneinander ausspielt, um seinen Willen zu bekommen. Damit die Trotzphase aber nicht nur aus Verboten und Spaßbremsen besteht, an denen Dein Kind komplett verzweifelt, solltest Du auch mal Dein Kleines bestimmen lassen. Am einfachsten geht das bei Ausflügen oder Spaziergängen, bei denen Du Deinem Kind die Entscheidungen überlässt. Auf diese Weise lernt es, seinen Willen und seine Ideen konstruktiv zu gebrauchen. Grundsätzlich solltest Du Dein Kind für das Trotzen auch nicht bestrafen, denn es ist in so einem Moment einfach nicht in der Lage, sich anders zu verhalten. Ihm die Wutausbrüche „abtrainieren“ zu wollen, wird also in den seltensten Fällen funktionieren. Vielmehr führen die noch strengeren Verbote zu noch mehr Trotz. Eltern und Kind verlieren sich so in einem Teufelskreis, aus dem beide Seiten nicht so schnell wieder herauskommen.

Trotzphase: Geduld und Ausdauer sind gefragt

Ohne Geduld und eine Menge Ausdauer wird die Trotzphase für Dich und Dein Kind eine ziemliche Qual. Du musst erkennen, dass diese Zeit wie kaum eine andere zur Persönlichkeitsbildung Deines Kindes beiträgt. Jeder Konflikt und jede vergossene Träne gehören dazu, aber auch jedes Lächeln und erreichte Ziel. Sobald Dein Kind anfängt zu wüten, solltest Du geduldig sein und es seinen Frust erst einmal ausleben lassen. Wenn kleine Kinder in der Trotzphase nämlich in einen ihrer Tobsuchtsanfälle verfallen, bringen alle logischen Argumente der Welt nichts und auch Kuscheleinheiten von Mami sind in dieser Zeit meist unerwünscht und werden vehement abgelehnt. Wichtig ist jedoch, dass Du im Anschluss für Dein Kind da bist und ihm kurz und knapp erklärst, dass Du seine Wut verstehst, ihm aber auch klarmachst, wieso Du nun gerade „Nein“ sagen musstest. Anschließend sind die meisten Kinder wieder wie ausgewechselt und auch wieder für Kuschelzeit und Nähe empfänglich. Solltest Du Dich mit Deinem Kind allerdings komplett überfordert fühlen, dann scheue Dich nicht, Hilfe zu suchen. Jedes Kind trotzt anders und einige erleben diese Phase besonders intensiv. Bevor Euer Verhältnis also beschädigt wird, solltest Du mit jemandem reden, der Dir gute und vor allem individuelle Tipps und Tricks zeigen kann.

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Die Trotzphase ist sowohl für Eltern als auch für Kinder eine harte Zeit. Während die Kleinen lernen, dass in der Welt nicht alles so läuft, wie sie es gerne hätten, verzweifeln die Eltern oft an den spontanen Wutausbrüchen ihrer Kinder. Wichtig in dieser Zeit ist eine Menge Verständnis und Geduld, dann geht auch diese Phase irgendwann vorbei.