Für Links auf dieser Seite erhält desired ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder lila Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. desired
  2. Eltern & Kind
  3. Kinderwunsch
  4. Gebärmutterhalskrebs: Das solltest du dazu wissen

Schockdiagnose

Gebärmutterhalskrebs: Das solltest du dazu wissen

Gebärmutterhalskrebs

Krebs ist immer eine Schockdiagnose! Wenn sich die bösartigen Zellveränderungen am Zervix uteri, dem Gebärmutterhals, befinden, spricht man von einem Zervixkarzinom oder auch von Gebärmutterhalskrebs. Wird dieser im Frühstadium erkannt, sind die Heilungschancen gut und auch eine Schwangerschaft ist nach der Behandlung noch möglich. Daher solltest Du die regelmäßigen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen beim Frauenarzt auf jeden Fall wahrnehmen.

Bei Gebärmutterhalskrebs handelt es sich um bösartige Veränderungen im Gewebe des Gebärmutterhalses (Zervix uteri). Die auch Zervixkarzinom genannte Erkrankung gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und wird meist durch Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) ausgelöst. Diese kommen relativ häufig vor und werden meist durch Geschlechtsverkehr übertragen. Etwa 50 bis 80 Prozent aller Menschen stecken sich mindestens einmal im Leben mit HPV an. Nur wenn die Infektion chronisch wird können bestimmte Typen der Viren auch Gebärmutterhalskrebs auslösen. Der Gebärmutterhals verbindet die Gebärmutter mit der Scheide und endet im Muttermund. Wegen dieser Lage kann der Frauenarzt das Ende des Zervix uteri (Portio) im Rahmen der jährlich stattfindenden Vorsorgeuntersuchung abtasten und einen Abstrich machen, der im Labor ausgewertet wird. So kann Gebärmutterhalskrebs bereits früh erkannt werden. Daher ist es wichtig, dass Du die frauenärztliche Untersuchung regelmäßig wahrnimmst.

Gebärmutterhalskrebs: Ein Abstrich liefert Ergebnisse
Eine regelmäßige Vorsorge beim Frauenarzt ist die beste Methode, um Gebärmutterhalskrebs früh zu erkennen.
Anzeige

Ursachen von Gebärmutterhalskrebs

Die häufigste Ursache von Gebärmutterhalskrebs ist die chronische Ansteckung mit humanen Papillomaviren der Typen 16 und 18. Diese werden auch Hochrisikotypen genannt. Bestimmte Gene dieser Viren dringen in das Erbgut der Gebärmutterschleimhaut ein und können über längere Zeit dafür sorgen, dass sich die Schleimhautzellen bösartig verändern. HPV führt zwar nicht immer auch zu Gebärmutterhalskrebs, aber fast immer werden bei einem Zervixkarzinom die Viren nachgewiesen, sodass sie als größter Risikofaktor für die Erkrankung gelten. Andere Risikofaktoren sind Rauchen, mehrere Schwangerschaften, die Einnahme der Antibabypille und andere Infektionen im Genitalbereich wie zum Beispiel HIV, Chlamydien oder Herpes simplex 2. Oft sind zunächst Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs zu beobachten, die unerkannt im Laufe der Zeit zu einer Krebserkrankung führen können.

Gebärmutterhalskrebs: Von Vorstufen zur Krebserkrankung

Ein Zervixkarzinom entwickelt sich aus Vorstufen, die noch nicht als Krebs gelten. Werden diese jedoch nicht bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung erkannt und behandelt, können sie sich nach einiger Zeit zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Wie bei jeder Art von Krebs gilt auch beim Gebärmutterhalskrebs, je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Wird also bereits eine Vorstufe entdeckt und erfolgreich behandelt, kommt es gar nicht erst zur Krebserkrankung. Doch auch ein Tumor ist vollständig heilbar, wenn er in einem frühen Stadium entdeckt wird. Daher ist die regelmäßige Untersuchung einer der Gründe, warum beispielsweise in westlichen Ländern weniger Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken als anderswo. In Deutschland liegt die Zahl der Erkrankungen bei etwa 13 von 100.000 Frauen, während in Kolumbien ganze 45 von 100.000 Patientinnen ein Zervixkarzinom entwickeln.

Diagnose und Behandlung von Gebärmutterhalskrebs

Da eine frühe Diagnose für die Heilungschancen enorm wichtig ist, sollten die Untersuchungen durch den Frauenarzt regelmäßig stattfinden. Es gibt keine Frühsymptome beim Gebärmutterhalskrebs und auch humane Papillomaviren bleiben oft lange unerkannt. Durch die Krebsvorsorgeuntersuchung, die ab dem 20. Lebensjahr jährlich beim Frauenarzt durchgeführt werden sollte, lassen sich inzwischen etwa acht bis neun von zehn Fällen rechtzeitig erkennen und behandeln. Bei der Untersuchung tastet der Arzt den Muttermund ab und kann sich diesen und die Scheidenwände durch eine Scheidenspiegelung (Kolposkopie) mit einer Lupe vergrößert ganz genau ansehen. Ein Abstrich – der sogenannte Pap-Test – kann ebenfalls früh auf den Gebärmutterhalskrebs hinweisen. Besteht der Verdacht auf ein Karzinom, wird mittels einer Biopsie das Gewebe genauer untersucht. Bei einer Vorstufe der Erkrankung oder einem Tumor im frühen Stadium wird anschließend meist eine Konisation vorgenommen. Dabei entfernt der Arzt das veränderte Gewebe. Nun werden in kurzen regelmäßigen Abständen weitere Abstriche gemacht, um zu sehen, ob der Krebs vollständig entfernt wurde. In fortgeschritteneren Stadien des Gebärmutterhalskrebs wird meist mit einer Chemotherapie behandelt. Auch eine Entfernung der Gebärmutter kann dann notwendig werden. Die Heilungschancen bei Krebs im späteren Stadium sind jedoch natürlich weitaus schlechter als bei einer frühen Diagnose und Therapie.

Anzeige

Gebärmutterhalskrebs vorbeugen

Da Gebärmutterhalskrebs oft tödlich endet, wenn er nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung enorm wichtig. Nur wenn verändertes Gewebe frühzeitig entfernt wird, kann eine vollständige Heilung erfolgen, ohne dass auch die Gebärmutter entfernt werden muss. Sollte noch ein Kinderwunsch bestehen, ist es also umso wichtiger, dass ein Zervixkarzinom früh erkannt wird. Wenn Du regelmäßig zum Frauenarzt gehst und die jährliche Untersuchung inklusive Abstrich machen lässt, bist Du also schon ganz gut gegen Gebärmutterhalskrebs gerüstet. Da diese Krebsart meist von humanen Papillomaviren ausgelöst wird, ist auch geschützter Geschlechtsverkehr eine gute Schutzmaßnahme. Seit einigen Jahren gibt es auch eine Impfung gegen verschiedene HPV-Typen, welche die ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts (STIKO) für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren (also möglichst noch vor dem ersten Geschlechtsverkehr) empfiehlt. Da die Impfung jedoch nicht vor einer Ansteckung mit allen HPV-Arten schützt, sollte auch mit Impfschutz die jährliche Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen werden.

Gebärmutterhalskrebs ist eine bösartige Veränderung des Gewebes am Gebärmutterhals. Die Erkrankung entsteht in den meisten Fällen durch humane Papillomaviren, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung von Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren um eine Immunisierung schon vor den ersten sexuellen Erfahrungen zu erreichen. Auch die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt hilft, Gebärmutterhalskrebs schon frühzeitig zu erkennen und so erfolgreich heilen zu können.