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Aufschlussreich

Was der Muttermund verrät

Was der Muttermund verrät

Der Muttermund ist die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter. Neben Zervixschleim und Basaltemperatur spielt auch der Muttermund eine wichtige Rolle bei der natürlichen Familienplanung. Besonders wenn Du Probleme mit den anderen Methoden hast oder gerne Sicherheit durch einen Double-Check haben möchtest, bietet sich die Untersuchung der zyklischen Veränderungen des Gebärmutterhalses an.

Video: Alles über den Muttermund

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Wenn Du Dich mit der Familienplanung beschäftigst, solltest Du Dich zuerst einmal mit den weiblichen Geschlechtsteilen auskennen, die für die Fortpflanzung verantwortlich sind. Der Muttermund ist der Teil des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hereinragt. Es wird zwischen dem äußeren und dem inneren Muttermund unterschieden. Der äußere Teil ragt in die Scheide hinein, der innere in die Gebärmutter. Bei einer Frau, die noch keine Kinder geboren hat, kann man sich den äußeren Muttermund grübchenförmig vorstellen, während die Öffnung bei Frauen, die bereits ein Kind geboren haben eher länglich ist. Der Gebärmutterhals spielt auch bei einem Kinderwunsch eine entscheidende Rolle. Bei jedem Orgasmus einer Frau bewegt der sogenannte Cervix uteri sich peristaltisch (wellenförmig), um das Voranschreiten der Spermien zu den Eileitern zu vereinfachen.

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Muttermund: Eine schwangere Frau.
Der Muttermund verrät viel über Deine (un)fruchtbaren Tage.

Veränderungen am Muttermund

Du kannst Deinen Muttermund gut mit einem oder zwei Fingern ertasten. Normalerweise ist die Öffnung des Muttermundes sehr eng. Dadurch soll vermieden werden, dass Bakterien in die Gebärmutter gelangen. Wie weit er jedoch geöffnet ist, bestimmt die Phase Deines Zyklus, in der Du Dich gerade befindest. Denn je nach Zyklusphase ändern sich Festigkeit, Stand und Öffnungsgrad des Muttermunds. Direkt nach der Menstruation ist der Muttermund geschlossen und hart. Er ragt tief in die Scheide hinein, sodass Du ihn gut ertasten kannst. In diesem Zustand fühlt sich der Muttermund an wie Nasenknorpel oder wie eine Kirsche. Um die Zeit des Eisprungs wird der Gebärmutterhals weicher. Der Muttermund steigt circa zwei bis drei Zentimeter höher und beginnt sich zu öffnen. Man kann ihn dann kaum noch ertasten. Er fühlt sich jetzt weich an, wie ein Ohrläppchen oder eine Lippe. Ist der Gebärmutterhals also hoch stehend, weich und weit geöffnet, befindest Du Dich in der hochfruchtbaren Phase. Ein bis zwei Tage nach dem Eisprung schließt sich der Muttermund wieder. Er steht dann tiefer und fühlt sich wieder fest und hart an. Dies findet meist gleichzeitig mit dem Temperaturanstieg statt.

Deinen Muttermund untersuchen

Mit den Kenntnissen um Deine Geschlechtsorgane und ihre Funktionen kannst Du nicht nur auf natürliche Art und Weise verhüten, sondern auch einen Kinderwunsch gezielter angehen. Um zu lernen, die Veränderungen Deines Muttermundes einzuschätzen, bietet es sich an, die Untersuchung am Ende der Regelblutung zu beginnen. Untersuche den Muttermund einmal täglich, immer in derselben Position und mit demselben Finger, um für jede Untersuchung gleiche Voraussetzungen zu schaffen. In einer leicht gebeugten Haltung im Stehen, mit einem Fuß auf dem Wannenrand oder sitzend bzw. liegend mit angezogenen Beinen ist der Muttermund am leichtesten zu ertasten. Achte darauf, vor jeder Untersuchung die Blase zu leeren und die Hände ordentlich zu waschen. Mit kreisenden Bewegungen kannst Du die Beschaffenheit des Muttermundes gut erfühlen. Du erkennst den Muttermund daran, dass er sich im Gegensatz zu den Scheidenwänden, sehr glatt anfühlt. Die Öffnung selbst ist grübchenförmig. Wenn Du schon Mutter bist, kann er auch schlitzförmig sein oder ist vielleicht auch nie ganz geschlossen. Solltest Du es nicht schaffen, den Muttermund zu ertasten, drück mit einer Hand auf den Unterbauch, um die Gebärmutter in Richtung Deiner Finger zu bewegen.

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Muttermund und Zervixschleim

Doch nicht nur Lage und Härte vom Muttermund verändern sich während des Zyklus, auch der Zervixschleim, welcher vom Gebärmutterhals abgesondert wird, kann Aufschluss über die fruchtbaren Tage geben. Der Zervixschleim verschließt als eine Art Barriere den Muttermund. An den unfruchtbaren Tagen ist er zäh und klebrig und sieht eher trüb aus. In dieser Zeit ist er auch so beschaffen, dass weder Spermien noch Bakterien durch den Muttermund hindurch in die Gebärmutter gelangen können. An den fruchtbaren Tagen hingegen ist die Konsistenz eher dünnflüssig und klar und so beschaffen, dass die Spermien auf dem Weg in die Gebärmutter leichter vorwärts kommen. Am besten eignet sich die Zervixschleimmethode in Kombination mit dem Abtasten des Muttermunds und der Basaltemperatur zur Feststellung der fruchtbaren Tage, wenn Du schwanger werden möchtest. Solltest Du mit dieser Methode verhüten wollen, solltest Du die Methode erst einmal konsequent einige Monate anwenden, um Deinen Körper besser kennenzulernen und die Zeichen korrekt deuten zu können.

Hier gibt es einen schönen Menstruationskalender!

Der Muttermund bei der Geburt

Nicht nur bei einem Kinderwunsch spielt der Muttermund eine wichtige Rolle, auch bei der Geburt ist die kleine Öffnung ausschlaggebend. Damit Dein Baby gut das Licht der Welt erblicken kann, muss sich der Muttermund natürlich öffnen und das mindestens zehn Zentimeter. Bei der ersten Untersuchung im Krankenhaus, nachdem die Wehen eingesetzt haben, wird der Muttermund bereits ein paar Zentimeter geöffnet sein. Die Hebamme wird dies in jedem Fall überprüfen und dabei die so genannte Fingerprobe anwenden, bei der die Finger behutsam in den Muttermund gesteckt werden. Bei zwei geschlossenen Fingern bedeutet dies, dass der Muttermund bereits drei Zentimeter geöffnet ist, wenn Zeige- und Mittelfinger leicht gespreizt sind, sind es bereits vier Zentimeter und bei weit gespreizten Fingern, sind es acht Zentimeter. Diese Phase wird auch als Eröffnungsphase der Geburt bezeichnet. In der darauf folgenden Übergangsphase öffnet sich der Muttermund anschließend die letzten beiden Zentimeter. Diese Zeit erkennst Du daran, dass die Wehen nun besonders stark werden. Solltest Du weit vor dem Geburtstermin bereits Schmerzen haben oder sollte Wasser aus dem Muttermund austreten, kann es sein, dass er sich bereits vorzeitig geöffnet hat. In diesem Fall muss schnell ein Arzt konsultiert werden, da es sonst zu einer Frühgeburt kommen kann.

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In Verbindung mit der Temperaturmethode ist die Untersuchung von Muttermund und Zervixschleim ein gute Möglichkeit festzustellen, wann der Eisprung stattfindet. Zwar kostet es Dich am Anfang vielleicht ein wenig Überwindung, den eigenen Körper genau zu ertasten, jedoch kannst Du so einiges über Dich und Deinen Körper erfahren.

Bildquelle: Digital Vision/Photodisc/Thinkstock