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Krampfaderbildung am Hoden

Was ist eine Varikozele und wie kann diese behandelt werden?

Varikozele

Die Varikozele, auch Varicocele testis oder Krampfaderbruch genannt, bezeichnet eine Bildung von Krampfadern im Hodensack. Falls Du und Dein Partner einen bislang unerfüllten Kinderwunsch haben, lohnt es sich möglicherweise, die Varikozele, falls vorhanden, operativ entfernen zu lassen. Doch nicht immer ist so ein Eingriff sinnvoll und führt zu einer Verbesserung der Spermienqualität. Zu welchen Beschwerden kann eine Krampfadernbildung im Hoden führen? Und wann lohnt sich die Operation?

Kann die Varikozele die Fruchtbarkeit beeinflussen?

Eine Varikozele tritt bei acht bis zehn Prozent aller Männer auf. Meist entwickelt sie sich bereits in recht jungen Jahren. In der Wachstumsphase liegt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken bei bis zu 25 Prozent. Sie gilt daher als die häufigste Blutgefäßerkrankung des männlichen Geschlechtsorgans. Die Ausgeprägtheit einer Varikozele kann jedoch von Fall zu Fall variieren. Während einige Männer die Krampfadern nicht einmal wahrnehmen, können sie bei anderen Betroffenen deutlich gefühlt und sogar gesehen werden. Ob eine Varikozele die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, ist daher auch bei jedem unterschiedlich. Die Wahrscheinlichkeit liegt zwischen gut 15 und 40 Prozent. Neueste Studien sind sich in diesem Fall nur einig, dass von Fall zu Fall individuell entschieden werden sollte. Dennoch gibt es einige Faktoren, die hierbei beachtet werden sollten.

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Die Varikozele und ihre Folgen

Die wohl häufigste Folge, die mit einer Varikozele in Verbindung gebracht wird, ist die Unfruchtbarkeit. Obwohl nicht eindeutig bewiesen ist, dass eine Krampfader unmittelbar zu einer Sterilität führt, ist es doch wahrscheinlich, dass sich in einigen Fällen die Qualität der Spermien verschlechtert. Da das Blut sich in der Krampfader staut, wird der Hoden zu warm gehalten, was zu einer Verminderung der Fruchtbarkeit führen kann. Außerdem ist es möglich, dass das Blut von der Nebenniere zurück in die Varikozele fließt, was zu Durchblutungsstörungen und einer anschließenden Schrumpfung des Hodens führen kann.

Die Varikozele bei einem Kinderwunsch

Ob eine Varikozele für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich ist, kann in den meisten Fällen nicht genau gesagt werden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, erst einmal andere Faktoren zu untersuchen, die ebenfalls für das Ausbleiben einer Schwangerschaft verantwortlich sein könnten. Sollte hierbei festgestellt werden, dass die Frau ebenfalls Probleme mit der Fruchtbarkeit hat, ist es ratsam, erst einmal hier mit einer Behandlung anzusetzen. In den meisten Fällen ist die Spermienqualität durch die Varikozele nämlich nicht so stark beeinträchtigt, dass sie einer Schwangerschaft unter normalen Voraussetzungen im Weg steht. Sollte mit der Fruchtbarkeit der Partnerin jedoch alles in Ordnung sein, kann eine Beseitigung der Krampfader sinnvoll sein, wenn folgende drei Faktoren gegeben sind: der Spermienwert liegt deutlich unter dem Normalwert, der betroffene Hoden ist zu klein und die Varikozele kann deutlich gesehen und ertastet werden. Es ist zwar nicht garantiert, dass die Spermienqualität anschließend wieder den Normalwert erreicht, jedoch tritt in den meisten Fällen eine Verbesserung ein, die bereits ausreicht, um eine Schwangerschaft zu erzielen.

Varikozele: Ein Mann nach der OP.
Eine Varikozele ist eine Krampfaderbildung im Hoden, der zur Verminderung der Fruchtbarkeit führen kann.

So wird die Varikozele behandelt

Wenn die oberen Faktoren zutreffen, wird der Arzt höchstwahrscheinlich zu einer Behandlung raten. Doch nicht nur bei einem Kinderwunsch ist die Behandlung der Varikozele sinnvoll. Teilweise klagen Patienten mit einer Krampfader im Hoden auch über starke Schmerzen bis hin zur Leistengegend. Darüber hinaus kann die Varikozele auch den Hormonhaushalt der Betroffenen durcheinander bringen. In beiden Fällen sollte die Krampfader behandelt werden. Wenn der Patient jedoch keine Schmerzen hat und auch kein Kinderwusnch vorliegt, kann auf eine Behandlung in der Regel verzichtet werden. Höchstens aus kosmetischen Gründen wäre eine Operation in diesem Fall sinnvoll. Die durchgeführte OP ist in jedem Fall recht unproblematisch. Es wird ein kleiner Schnitt in der Leistengegend gemacht und anschließend die betroffene Vene unterbunden oder auch verödet. Sobald die Vene geschlossen ist, übernehmen gesunde, benachbarte Venen die Aufgabe der Varikozele. Allerdings ist es trotz einer erfolgreichen Operation relativ wahrscheinlich, dass sich im Laufe der Zeit erneut eine Varikozele an gleicher Stelle bildet. Bei durchschnittlich zehn Prozent aller Patienten ist dies der Fall.

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Ursachen einer Varikozele

Eine Varikozele tritt in über drei Viertel der Fälle linksseitig auf. Dies liegt an dem eher ungünstigen Aufbau der Venen im linken Hoden, was auch die häufigste Ursache der Krampfaderbildung ist. Im Gegensatz zum rechten Hoden fließt auf der linken Seite das Blut nämlich nicht direkt von der Hodenvene in die große Hohlvene ab, sondern nimmt einen Umweg durch die viel kleinere Nierenvene. Dieser ungünstige Aufbau führt dazu, dass das Blut oft nicht gut genug durch die kleinere Vene abfließen kann, sodass sich im linken Hoden das Blut staut und die betroffene Vene vergrößert ist. Aufgrund der direkten Vene zur Niere kann eine Varikozele jedoch auch ein Anzeichen für einen Nierentumor sein. Dies ist nur in wenigen Fällen die Ursache einer Krampfaderbildung, sollte jedoch auch untersucht werden, wenn die Varikozele sehr deutlich ausgeprägt ist und bereits schmerzt.

Eine Varikozele bezeichnet die Bildung einer Krampfader, meist im linken Hoden. Ob diese erweiterte Vene für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich sein kann, ist in der Forschung umstritten. Grundsätzlich gilt, dass vorher andere Faktoren für eine mögliche Unfruchtbarkeit ausgeschlossen werden sollten. Ob eine Entfernung der Varikozele sinnvoll ist, sollte ein Arzt anschließend von Fall zu Fall individuell entscheiden.

Bildquelle: monkeybusinessimages/iStock/Thinkstock