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Wenn Wassereinlagerungen die Schwangerschaft belasten

Ödeme in der Schwangerschaft

Arbeiten in der Schwangerschaft

Ödeme sind Wassereinlagerungen im Gewebe, die zu Schwellungen führen. Ödeme in der Schwangerschaft sind eine typische Begleiterscheinung und treten häufig ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft auf. In den meisten Fällen sind Ödeme in der Schwangerschaft zwar schmerzhaft, aber ungefährlich. Trotzdem sollte man sie im Auge behalten.

Ödeme in der Schwangerschaft sind nicht ungewöhnlich. Die meisten Frauen klagen im fortgeschrittenen Stadium ihrer Schwangerschaft beispielsweise über geschwollene Beine, Knöchel oder Finger. Normalerweise stellen Ödeme in der Schwangerschaft weder für die werdende Mutter noch für das ungeborene Baby ein gesundheitliches Risiko dar, sie können aber schmerzhaft und lästig sein. Mit einigen einfachen Methoden kann man den Ödemen in der Schwangerschaft entgegenwirken.

Wie entstehen Ödeme in der Schwangerschaft?

In der Schwangerschaft lagert der Körper der werdenden Mutter viel Wasser ein. Normalerweise verteilt sich die eingelagerte Gewebsflüssigkeit gleichmäßig im ganzen Körper, es gibt allerdings einige charakteristische Stellen, an denen sich besonders in der Schwangerschaft mehr Wasser einlagert als in anderen Regionen. Dazu gehören zum Beispiel die Beine, die Fußknöchel und die Finger, seltener auch das Gesicht. Durch die vermehrte Wassereinlagerung in diesen Gewebspartien kommt es zu Schwellungen: Die charakteristischen Ödeme in der Schwangerschaft.

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Der Körper der werdenden Mutter entwickelt in der Schwangerschaft einen erhöhten Blutbedarf, da auch das Baby mit Blut versorgt werden muss. Die Nieren speichern zu diesem Zweck vor allem Wasser und Natrium, damit das Blutvolumen im Körper der werdenden Mutter erhöht und das ungeborene Baby immer ausreichend versorgt werden kann. Die Venen sind dadurch häufig überfordert, da sie nun ein erhöhtes Blutvolumen im Körper der werdenden Mutter aus den Extremitäten zurück zum Herzen pumpen müssen. Außerdem drückt die wachsende Gebärmutter im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft häufig auf die Venen, insbesondere auf die Hohlvene und die Venen in der Beckenregion. Wenn die Venen dadurch nicht mehr in der Lage sind, das erhöhte Blutvolumen gegen die Schwerkraft zu transportieren, kann sich die Flüssigkeit in den Beinen ablagern und Schwellungen verursachen. Ödeme in der Schwangerschaft sind dann die Folge. In schweren Fällen kann es auch zu ernsten Venenproblemen wie Krampfadern oder Besenreißern kommen. Die Schwellungen treten häufig abends besonders stark auf, wenn die Schwangere tagsüber lange gesessen oder gestanden hat. Vor allem am Ende eines Tages kann es deshalb durch die Ödeme in der Schwangerschaft zu Spannungsgefühlen und Schmerzen in den Beinen oder Händen kommen.

Bedeuten Ödeme in der Schwangerschaft ein gesundheitliches Risiko?

Ödeme in der Schwangerschaft können lästig und sogar schmerzhaft sein, sind in der Regel aber ungefährlich. Trotzdem sollte man die Schwellungen im Auge behalten. Treten sie besonders stark im Gesicht und an den Händen auf, sollte ein Arzt oder eine Hebamme konsultiert werden, denn in diesem Fall könnten sie ein Anzeichen für eine vorliegende Schwangerschaftsgestose sein. In diesem Fall muss getestet werden, ob im Urin der Schwangeren vermehrt Eiweiß enthalten ist. Dies würde ebenfalls auf eine Schwangerschaftsgestose hindeuten, die medizinisch behandelt werden muss, um die Gesundheit des ungeborenen Babys nicht zu gefährden. Die Überlastung der Venen in der Schwangerschaft kann zudem zu Krampfadern oder Besenreißern führen, die an sich zwar nicht gefährlich sind, aber häufig mit hohem Blutdruck einhergehen, da die Venentätigkeit eingeschränkt ist. Ein zu hoher Blutdruck, auch Präeklampsie genannt, muss ebenfalls mithilfe von Medikamenten kontrolliert werden, um ein gesundheitliches Risiko für die werdende Mutter und ihr Baby zu vermeiden. Es ist daher empfehlenswert, die Ödeme in der Schwangerschaft stets genau zu beobachten und auch zwischen den ärztlichen Routineuntersuchungen zu Hause regelmäßig den Blutdruck zu messen.

Wie kann man Ödeme in der Schwangerschaft behandeln?

Da Ödeme in der Schwangerschaft vor allem lästig und schmerzhaft sein können, ist es sinnvoll, ihnen mit einigen einfachen Maßnahmen entgegenzuwirken. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft beispielsweise dabei, den Wasserhaushalt des Körpers natürlich zu regulieren und im Gleichgewicht zu halten. Keinesfalls sollte die Flüssigkeits- und Salzzufuhr eingeschränkt werden, wie es früher häufig empfohlen wurde. Nach heutigen medizinischen Erkenntnissen bringt dieses Verhalten den Wasserhaushalt des Körpers zusätzlich durcheinander und verschlimmert die Ödeme in der Schwangerschaft. Es ist sogar empfehlenswert, viel zu trinken, da der Körper so weniger dazu angeregt wird, Wasser für „schlechte Zeiten“ einzulagern. Auf gar keinen Fall dürfen auf eigene Verantwortung Medikamente zur Entwässerung eingenommen werden, auch wenn sie auf rein pflanzlicher Basis hergestellt sind. Vor jeglichen Maßnahmen zur Entwässerung ist unbedingt der behandelnde Arzt zu Rate zu ziehen. Moderate aber regelmäßige Bewegung regt die Durchblutung im Körper an und unterstützt damit die Venen bei der Verteilung des Blutes. Die Wassereinlagerungen werden so auf natürlichem Wege kontrolliert und besser im gesamten Körper verteilt. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Walken oder Fahrradfahren eignen sich besonders gut.

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Darüber hinaus können die Venen bei ihrer Arbeit entlastet werden, indem die werdende Mutter regelmäßig die Beine hochlegt. Zu Hause bietet sich eine kurze Ruhepause auf dem Sofa oder im Bett an, im Büro ist aber auch das Hochlagern der Beine auf einem Stuhl oder Hocker ausreichend. Die sitzende Position am Schreibtisch sollte immer wieder für eine kurze Zeit verlassen werden, beispielsweise für ein paar kurze Schritte um den Schreibtisch herum oder einen kurzen Spaziergang auf dem Flur. Je größer der Babybauch wird, desto stärker ist auch die Belastung der Hohlvene, die auf der rechten Körperseite liegt. Daher ist es ratsam, im fortgeschritteneren Stadium der Schwangerschaft auf der linken Seite zu schlafen, um die Hohlvene zumindest nachts so gut wie möglich zu entlasten. Sind die Ödeme in der Schwangerschaft besonders stark ausgeprägt, kann der Arzt ein für Schwangere gut verträgliches Mittel zur sanften Entwässerung empfehlen. Spätestens damit sollte gewährleistet sein, dass Ödeme in der Schwangerschaft nicht zur Qual werden.

Ödeme in der Schwangerschaft sind eine typische Begleiterscheinung. Sie sind unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft, stellen in aller Regel aber kein gesundheitliches Risiko für die werdende Mutter und ihr Baby dar. Nur in seltenen Fällen sind Ödeme in der Schwangerschaft ein mögliches Anzeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung. Mit gesunder Ernährung und ausreichender Bewegung können Ödeme in der Schwangerschaft wirkungsvoll behandelt und die Beschwerden gelindert werden.