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Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Zu den unter werdenden Müttern bekanntesten und beliebtesten Untersuchungsmethoden zählt der Ultraschall. Die Schwangerschaft ist schließlich eine Zeit, in der eine Frau bereits eine sehr intensive Beziehung zu ihrem Kind aufbaut – und das, ohne das Baby jemals gesehen zu haben. Doch auch die Medizin hatte Jahrtausende lang damit zu kämpfen, dass das Baby im Mutterleib nicht zu sehen ist. Dass nun mit dem Ultraschall die Schwangerschaft sozusagen sichtbar werden kann, ist somit auch für die medizinische Versorgung des Babys ein gewaltiger Sprung nach vorn.

Dass durch den Ultraschall die Schwangerschaft zu einem beobachtbaren Ereignis wurde, war für die Medizin ein großer Fortschritt. Schließlich können Ärzte seitdem die Entwicklung des Babys bereits im Mutterleib verfolgen, Fehlentwicklungen frühzeitig entdecken und sie eventuell sogar behandeln. Kaum ein medizinisches Verfahren verbindet medizinischen Nutzen daher so gut mit bleibenden emotionalen Werten wie der Ultraschall –in der Schwangerschaft wie auch in vielen anderen medizinischen Bereichen.

Der Ultraschall: Die Schwangerschaft wird sichtbar

Ultraschall und Schwangerschaft bilden ein beinahe unschlagbares Team. Schließlich macht das Verfahren die Fortentwicklung im Mutterleib sichtbar und bringt dabei oftmals Licht ins Dunkel. Dabei hat der Ultraschall bei Schwangerschaft mit Sehen zunächst gar nicht viel zu tun. Wie der Name Ultraschall schon sagt, erzeugt das Ultraschallgerät vielmehr Schallwellen, die allerdings eine solch hohe Frequenz besitzen, dass sie für das menschliche Ohr nicht mehr zu hören sind. Diese Schallwellen können in den Körper der Mutter eindringen und werden vom dortigen Gewebe auf höchst unterschiedliche Art und Weise reflektiert. Aus den zurückgeworfenen Schallwellen erzeugt das Ultraschallgerät daraufhin das allseits bekannte Ultraschallbild.

Pro Schwangerschaft wird der Ultraschall mindestens drei Mal eingesetzt

Die Richtlinien in Deutschland sehen mindestens drei Untersuchungen mit dem Ultraschall pro Schwangerschaft vor. Um auf diese Weise eine bestmögliche medizinische Betreuung von Mutter und Kind zu gewährleisten, werden diese drei Untersuchungen auch von den Krankenkassen übernommen. Lediglich wenn bekannte Komplikationen vorliegen oder der Arzt eine konkrete Auffälligkeit erkannt hat, können weitere von der Krankenkasse übernommene Ultraschalluntersuchungen durchgeführt werden. Ansonsten beschränken sich die Ärzte auf die regulären drei Untersuchungen mit dem Ultraschall pro Schwangerschaft.

Der 1. Ultraschall der Schwangerschaft

Die erste reguläre Anwendung eines Ultraschalls in der Schwangerschaft findet in der Regel zwischen der 8. und der 12. Schwangerschaftswoche statt. Dieser Moment ist für viele Eltern verständlicherweise sehr emotional. Schließlich bekommen sie ihr Kind bei dieser Untersuchung das erste Mal zu Gesicht. Doch auch medizinisch hat der erste Ultraschall der Schwangerschaft einen hohen Stellenwert. So kann der Arzt überprüfen, ob die Schwangerschaft intakt ist und es sich nicht um eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft handelt. Auch eine Mehrlingsschwangerschaft kann zu diesem Zeitpunkt oftmals schon diagnostiziert werden. Zudem wird der Arzt den Entwicklungsstand des Kindes überprüfen und durch verschiedene Messungen das genaue Schwangerschaftsalter feststellen. Dadurch kann der Arzt auch den wahrscheinlichen Geburtstermin errechnen. Diese Ultraschalluntersuchung wird mittlerweile häufig vaginal durchgeführt, da diese Variante im frühen Stadium der Schwangerschaft meist bessere Bilder generiert als die herkömmliche Methode durch die Bauchdecke.

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Der 2. Ultraschall der Schwangerschaft

Der zweite Ultraschall der Schwangerschaft, der meistens abdominal – d.h. durch die Bauchdecke – vorgenommen wird, findet in der Regel zwischen der 19. und 23. Schwangerschaftswoche und somit etwa in der Mitte der Schwangerschaft statt. Dieser Termin ist die wichtigste und aufwendigste Untersuchung mit dem Ultraschall. Die Schwangerschaft hat nun bereits ein Stadium erreicht, in dem viele organische Fehlentwicklungen und Hinweise auf genetische Erkrankungen erkannt werden können. Daher legt der Arzt bei dieser Untersuchung einen besonderen Fokus auf die Analyse der körperlichen Entwicklung des Babys. Sofern hierbei Verdachtsmomente auftreten, können diese in der Folge durch invasive pränatale Diagnostiken wie die Fruchtwasseruntersuchung oder spezialisiertere Varianten des Ultraschalls, wie dem 3D-Ultraschall, genauer unter die Lupe genommen werden. Zudem lassen sich zu diesem Zeitpunkt neben dem Fötus selbst auch die Nabelschnur, die Plazenta, das Fruchtwasser und der Gebärmutterhals genauer untersuchen.

Der 3. Ultraschall der Schwangerschaft

Beim dritten Ultraschall der Schwangerschaft, der normalerweise ebenfalls abdominal durchgeführt wird und zwischen der 29. und 32. Schwangerschaftswoche stattfindet, liegt neben der weiteren Analyse der Kindesentwicklung auch bereits die optimale Geburtsvorbereitung im Fokus. So kontrolliert der Arzt beispielsweise, ob sich das Baby bereits in die für die Geburt vorteilhafte Schädellage gedreht hat, und schätzt das Geburtsgewicht. Zudem können auch weitere Faktoren, die die Geburt beeinflussen könnten, abgeschätzt werden.

Weitere Ultraschall-Varianten

Drei Mal müssen Frauen in der Regel während der neun Monate zum Ultraschall. Die Schwangerschaft kann aber neben den gängigen Untersuchungen auch noch eine tiefer gehende Analyse der Kindesentwicklung nötig machen. Hierfür haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten weitere Ultraschallvarianten entwickelt, mit denen sich ein noch genauerer Blick in den Mutterleib werfen lässt.

Feinultraschall

So ist etwa der Feinultraschall ein höher auflösenderes Ultraschallgerät, das etwa bei einem besonderen Befund oder bei einer Risikoschwangerschaft zum Einsatz kommen kann.

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Doppler-Ultraschall

Der Doppler-Ultraschall macht hingegen den Blutfluss in der Plazenta, der Nabelschnur und den größeren Blutgefäßen des Babys sichtbar, wodurch Rückschlüsse auf die Sauerstoffversorgung des Kindes und mögliche Organschäden möglich sind.

3D-Ultraschall

Mithilfe des 3D-Ultraschalls, der sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut, kann das Baby sogar dreidimensional dargestellt werden, was die Analyse von Fehlentwicklungen wie Herzfehlern, Gesichtsspalten und Neuralrohrdefekten deutlich erleichtert.

4D-Ultraschall

Beim 4D-Ultraschall, der die aktuellste Entwicklung im Bereich Ultraschall in Schwangerschaft und Medizin darstellt, wird diese dreidimensionale Darstellung noch um den Zeitfaktor ergänzt. So schießen diese Geräte etwa fünf bis sieben Bilder pro Sekunde und erlauben auf diese Art und Weise sozusagen einen Livestream aus dem Mutterleib.

Ultraschall bei Schwangerschaft birgt keinerlei Risiken

Verständlicherweise haben viele werdende Mütter zunächst einmal Bedenken, dass ein Ultraschall bei Schwangerschaft ihrem Kind schaden könnte. Diese Sorgen sind allerdings vollkommen unbegründet. Keine pränatale Diagnostik ist so sicher wie der Ultraschall. Die Schwangerschaft bleibt aufgrund der nicht vorhandenen Risiken des Ultraschalls sogar vollkommen unbeeinflusst. Da sich die Schallwellen in einem für den Menschen nicht wahrnehmbaren Bereich bewegen, nimmt auch das Baby die Untersuchung nicht wahr. Trotzdem weist die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) angesichts der immer weiter verbreiteten Realität des „Babyfernsehens“ darauf hin, dass der Ultraschall nur für medizinische Zwecke und durch geschultes Personal durchgeführt werden sollte.

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Wohl kaum eine Technik hat die Schwangerschaftsvorsorge so revolutioniert wie der Ultraschall. Die Schwangerschaft hat von dieser Entwicklung nur profitiert. Schließlich können auf diese Weise Fehlentwicklungen schon frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ultraschall und Schwangerschaft sind somit zu Recht ein unzertrennliches Paar.

Bildquelle: iStock/PeopleImages