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Was ist zu tun?

Nabelschnurvorfall bei der Geburt

Nabelschnurvorfall

Die Nabelschnur ist Deine direkte Verbindung zu dem Kind in Deinem Bauch. Durch sie teilt Ihr Euch einen Blutkreislauf und seid für gut neun Monate eins. Doch kann die Lebenslinie Deines Babys auch ein Hindernis bei der Geburt sein, wenn etwas schief geht. In diesem Fall spricht man von einem Nabelschnurvorfall.

Die Nabelschnur verbindet Dich die ganze Schwangerschaft lang direkt mit Deinem Baby im Bauch. Über sie wird es mit allem versorgt, was es braucht. Am Ende ist sie ganze 50 bis 60 Zentimeter lang und gut 1,5 bis 2 Zentimeter dick. Außerdem ist sie sehr dehn- und biegbar, damit sie nicht einfach so abknicken kann und die Blutzufuhr unterbrochen wird, nur weil Dein Baby sich einmal ungünstig bewegt. Bei der Geburt können diese Eigenschaften aber unter Umständen zu einem lebensgefährlichen Nabelschnurvorfall führen. So kann die Länge dafür verantwortlich sein, dass sich die Nabelschnur um den Hals Deines Babys wickelt und die Bieg- und Dehnbarkeit kann dazu beitragen, dass ein Nabelschnurvorfall entsteht.

Nabelschnurvorfall: Baby nach der Geburt
Ein Nabelschnurvorfall kann sehr gefährlich für Dein Baby werden.

Was ist ein Nabelschnurvorfall?

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In der Medizin spricht man von einem Nabelschnurvorfall wenn die Nabelschnur vor Dein Kind rutscht. Dies ist vor allem deswegen gefährlich, weil Dein Kleines dann mit seinem Gewicht seine eigene Blut- und Sauerstoffzufuhr abklemmt. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Sauerstoffmangel führen, wodurch aufgrund einer Unterversorgung des Gehirns geistige Behinderungen entstehen können. Hält dies zu lange an, kommt es zu einer Totgeburt. Zu unterscheiden ist der Nabelschnurvorfall von einer vorliegenden Nabelschnur. Von letzterer spricht man, wenn die Nabelschnut während der Schwangerschaft noch falsch liegt. Dies muss allerdings noch nichts bedeuten. Sobald sich Dein Baby dreht und für die Geburt richtig liegt, wird sich die Nabelschnur auch noch einmal umlagern.

Wieso entsteht ein Nabelschnurvorfall?

Solltest Du Dir jetzt Gedanken machen, dass Dein Baby einen Nabelschnurvorfall erleiden könnte, kannst Du erst einmal ausatmen. Dein Körper hat es so vorgesehen, dass dies im Normalfall nicht geschehen kann, denn sobald Dein Baby für die Geburt richtig liegt, deckt es den Geburtskanal komplett ab, sodass die Nabelschnur nicht mehr davorrutschen kann. Gefährlich wird es nur, wenn diese Abdichtung aus bestimmten Gründen nicht möglich ist. Bei gut 0,3 Prozent aller Geburten in Deutschland ist dies der Fall. Ein Grund für einen Nabelschnurvorfall entsteht, wenn das Baby für die Geburt einfach nicht richtig liegt. Besonders häufig ist dies bei Frühgeburten der Fall, wobei hier ebenfalls noch erschwerend hinzukommt, dass Dein Baby möglicherweise noch nicht groß genug ist, um selbst bei einer richtigen Lage das Vorrutschen der Nabelschnur zu verhindern. Dies kann auch ein Problem sein, wenn Deine Plazenta schlicht zu tief sitzt oder wenn Du an einem Hydramnion leidest, in Deiner Gebärmutter also zu viel oder zu wenig Fruchtwasser vorhanden ist. Bekommst Du eineiige Zwillinge ist der hintere Zwilling in der Regel immer von einem Nabelschnurvorfall bedroht, sofern sich die beiden eine Plazenta teilen. Dies kommt bei eineiigen relativ häufig vor, während zweieiige Zwillinge grundsätzlich immer eine eigene Plazenta und Fruchthöhle bewohnen und somit Komplikationen mit der Nabelschnur auch weniger wahrscheinlich sind.

So wird ein Nabelschnurvorfall festgestellt

Ein Nabelschnurvorfall kann besonders gut bei einer Kardiotokographie (CTG) festgestellt werden. Hierbei wird unter anderem die Herzfrequenz des Babys aufgezeichnet. Ist diese auffällig niedrig oder sackt sie plötzlich ab, kann davon ausgegangen werden, dass die Nabelschnur eingeklemmt wird. Um sicherzugehen kann der Arzt auch versuchen, Dein Baby vaginal zu ertasten. Spürt er hierbei die Nabelschnur als erstes, ist dies ein eindeutiges Zeichen. Sobald der Muttermund sich weit genug geöffnet hat, kann Dein Arzt mit einem Spekulum auch genauer nachschauen. Bestätigt sich der Verdacht von einem Nabelschnurvorfall gilt es, schnell zu handeln.

Nabelschnurvorfall: Gegenmaßnahmen

Sollte bei Dir bereits im Vorfeld eine hohe Wahrscheinlichkeit auf einen Nabelschnurvorfall bestehen, ist es sehr wichtig, dass Du Dich, sobald Du merkst, dass es losgeht, hinlegst. Am besten rufst Du in diesem Fall einen Krankenwagen und lässt Dich liegend ins Krankenhaus transportieren. Teilweise kann es auch vorkommen, dass Deine Fruchtblase platzt und Du bereits selbst die Nabelschnur ertasten kannst. In diesem Fall musst Du Dich auf der Stelle auf den Rücken legen und Deine Becken so weit es geht anheben, um die Nabelschnur zu entlasten. Erfolgt der Nabelschnurvorfall wenn Du bereits im Krankenhaus bist, hängt das weitere Vorgehen von den Herztönen Deines Babys ab. Scheint es Deinem Kleinen noch gutzugehen, kann eine vaginale Geburt versucht werden. Diese muss jedoch sofort eingeleitet werden und ein CTG wird durchgehend gemacht werden. Auch in diesem Fall kann es jedoch sein, dass ein Notkaiserschnitt noch nötig ist. Fallen die Herztöne Deines Babys zu stark ab, wird der Arzt Dein Baby wieder in die Gebärmutter zurückschieben, Dein Becken hochlagern und sofort einen Kaiserschnitt anordnen.

Ein Nabelschnurvorfall ist eine ernste Komplikation während der Geburt Deines Kindes. Hierbei liegt Dein Baby so auf der Nabelschnur, dass es nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt werden kann. Wichtig ist, dass Du in diesem Fall Dein Becken hochlagerst. Im Krankenhaus werden Dir die Ärzte dann in der Regel einen sofortigen Notkaiserschnitt empfehlen, um das Leben Deines Babys nicht zu gefährden.

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