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Schwangerschaft

Oligohydramnion: Was tun bei niedrigem Fruchtwasserstand?

Oligohydramnion

Ein Oligohydramnion bezeichnet eine Schwangerschaftskomplikation, bei der zu wenig Fruchtwasser in der Fruchtblase vorhanden ist. Dies kann die Entwicklung des ungeborenen Kindes schädigen, da das Fruchtwasser elementar für die Ausbildung verschiedener Organe ist. Die Diagnose „Oligohydramnion“ ist jedoch kein Grund zur Panik, da es viele Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Was ist ein Oligohydramnion?

Ein Oligohydramnion ist eine Schwangerschaftskomplikation, bei der sich zu wenig Fruchtwasser in der Fruchtblase befindet. Fruchtwasser wird ab dem zwölften bis vierzehnten Tag nach der Empfängnis produziert. Zunächst besteht es aus Wasser der Mutter. Ab circa der 20. Schwangerschaftswoche wird schließlich Fötenurin der Hauptbestandteil des Fruchtwassers. Die Flüssigkeit ist nicht nur deshalb wichtig für das Überleben Deines Babys, weil sie ihm Schutz vor Stößen bietet, sondern auch, weil sie für die Entwicklung seiner Organe notwendig ist. Daher ist es ratsam, dass Du während Deiner Schwangerschaft regelmäßig die Menge des Fruchtwassers von Deinem Gynäkologen überprüfen lässt.

Welche Gefahren birgt ein Oligohydramnion?

Sofern das Oligohydramnion nicht behandelt wird, birgt es gewisse Risiken für Dein ungeborenes Kind. Denn zu wenig Fruchtwasser kann zu einer Schädigung der Entwicklung Deines Babys führen, weil seine Bewegungsfreiheit dadurch eingeschränkt ist. Eine mögliche Folge des Bewegungs- und Platzmangels ist etwa eine unzureichende Ausbildung des Knochengerüstes. Wenn die Schwangerschaftskomplikation schon länger besteht, ist es auch möglich, dass sie eine Schiefhalsbildung oder die Bildung eines Klumpfußes begünstigt. Außerdem kann ein länger bestehender Mangel an Fruchtwasser dazu führen, dass sich die Lungen Deines Babys nicht vollständig entwickeln können. Diese Unterentwicklung hat unter Umständen schwere Beeinträchtigungen der Lunge nach der Geburt zur Folge. Die Risiken, die mit einem Oligohydramnion verbunden sind, hängen jedoch stark vom Stadium der Schwangerschaft ab. Je später die Komplikation auftritt, desto höher ist die Chance, dass Dein Baby keinen Schaden davonträgt.

Oligohydramnion: Symptome und Diagnose

Die Fruchtwassermenge kann zwar zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft zu gering sein, am häufigsten kommt es jedoch im dritten Trimester zu dieser Komplikation. Ein mögliches Anzeichen für ein Oligohydramnion ist die mangelnde Bewegung des Babys im Mutterleib. Wenn Du also bemerkst, dass sich Dein Baby nur sehr wenig in Deinem Bauch bewegt, solltest Du einen Arzt aufsuchen und ihm von Deinem Verdacht berichten. Dieser kann mithilfe moderner Ultraschalluntersuchungen den sogenannten Fruchtwasserindex messen. Ein Wert im Normbereich liegt zwischen acht und achtzehn Zentimetern. Wenn Dein Wert darunter liegt, hast Du zu wenig Fruchtwasser. Beträgt der Wert unter fünf Zentimeter, spricht man in der Medizin von einem Oligohydramnion. Wenn Dein Arzt dies feststellt, besteht jedoch kein Grund zur Sorge, da diese Schwangerschaftskomplikation sehr gut behandelt werden kann.

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Wie behandelt man ein Oligohydramnion?

Wenn Du zu wenig Fruchtwasser hast, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um dieses Problem zu beheben. Wichtig bei einem Oligohydramnion ist, dass Du alle Behandlungen mit Deinem Arzt absprichst. In einigen Fällen lässt sich die Menge des Fruchtwassers schon durch eine ausreichende Trinkmenge aufstocken. Sollte diese Methode jedoch keinen Erfolg erzielen und Dein Arzt befürchten, dass die geringe Fruchtwassermenge Deinem Kind schaden könnte, kommt meist die sogenannte Fruchtwasserauffüllung, auch Amnionfusion genannt, zum Einsatz. Dabei wird Dein Fruchtwasserraum mit einer Lösung aus Kochsalz und Zucker aufgefüllt. Hierfür führt Dein Arzt eine lange dünne Nadel in Deinen Bauchraum ein. Sollte Deine Schwangerschaft bereits sehr weit fortgeschritten sein, wenn Dein Arzt feststellt, dass Du zu wenig Fruchtwasser hast, kann er gegebenenfalls die Geburt einleiten. Je nach Schwangerschaftsstadium sollte er vorher eine Lungenreifungsinduktion vornehmen. Ob die Entbindung vaginal oder per Kaiserschnitt erfolgt, hängt ebenfalls von der Schwangerschaftswoche ab. Zwar ist es verständlich, wenn Du bei der Diagnose „Oligohydramnion“ zunächst einmal in Sorge gerätst, aber dennoch besteht kein Grund zur Beunruhigung. Die meisten Frauen bringen trotz der Diagnose gesunde Kinder zur Welt. Durch die zusätzliche Überwachung wird regelmäßig überprüft, ob es Deinem ungeborenen Kind gut geht. Falls nötig, ergreift Dein Arzt zusätzliche Maßnahmen.

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Welche Ursachen hat ein Oligohydramnion?

Ein Oligohydramnion kann verschiedene Ursachen haben. Der offensichtlichste Grund für die zu geringe Menge an Fruchtwasser ist der vorzeitige Blasensprung, der dazu führt, dass das Fruchtwasser die Gebärmutter verlässt. Neben dieser offenkundigen Ursache können aber auch andere Faktoren für ein Oligohydramnion verantwortlich sein. So ist es häufig auf eine verminderte Urinproduktion des Babys im Mutterleib oder durch eine extreme Wachstumsverzögerung des Kindes zurückzuführen. Auch eine Plazentainsuffizenz – eine Leistungsschwäche des Mutterkuchens – kann die zu geringe Fruchtwassermenge verursachen. Zu dieser Insuffizienz kommt es vor allem bei der Überschreitung des errechneten Geburtstermins. Auch andere Funktionsstörungen der Plazenta haben zur Folge, dass die Nieren des ungeborenen Kindes schlechter durchblutet werden und somit weniger Fruchtwasser bilden können. Eine Funktionsstörung der Plazenta kann beispielsweise durch Bluthochdruck oder Nikotinkonsum in der Schwangerschaft verursacht werden.

Bei einem Oligohydramnion handelt es sich um eine Komplikation in der Schwangerschaft, bei der zu wenig Fruchtwasser in der Fruchtblase vorhanden ist. Du kannst sie zum Beispiel daran erkennen, dass Dein Baby sich nur sehr wenig im Mutterleib bewegt. Unbehandelt kann die Komplikation dazu führen, dass sich verschiedene Organe, wie zum Beispiel die Lungen, und das Knochengerüst des ungeborenen Kindes nicht vollständig ausbilden. Trotzdem ist ein Oligohydramnion kein Grund zur Beunruhigung, denn es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, sodass die Chancen gut stehen, dass Du trotz der zu geringen Menge an Fruchtwasser ein gesundes Kind zur Welt bringst.

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Bildquelle: istock/gorodenkoff

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