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Eifersucht

Zweites Baby: So bereitest Du Dein Kind vor

Zweites Kind Eifersucht

Du bist zum zweiten Mal schwanger und freust Dich riesig. Dein Erstgeborenes ist mittlerweile aus dem Gröbsten raus, sodass Du genug Energie hast, Dich dem Neuankömmling zu widmen. Für das erste Kind ist es häufig aber ein tiefer Einschnitt, wenn plötzlich so ein Eindringling daher kommt, der Mamas gesamte Aufmerksamkeit beansprucht. Die Geburt einer Schwester oder eines Bruders ist für den Erstling fast immer ein dramatisches Ereignis und durchaus eins seelische Belastung. Damit Dein Kind den Neuankömmling trotzdem akzeptiert, kannst Du es gezielt darauf vorbereiten.

Bei Deinem älteren Kind kann der Familienzuwachs durchaus Ängste auslösen. Es weiß nicht, was so ein Geschwisterchen zu bedeuten hat, was sich alles verändern und ob sich für ihn etwas grundlegend ändern wird. Spätestens mit der Geburt ist er nicht mehr an erster Stelle. Aber bereits in der Schwangerschaft nimmt der Nachwuchs Raum ein.

Zweites Kind Eifersucht
Die Ankunft des zweiten Kindes stellt den Erstling vor eine große Herausforderung.
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Der richtige Zeitpunkt, das neue Baby anzusprechen

Jeglicher Verunsicherung kannst Du begegnen, indem Du Dein Kind geduldig auf die bald eintretende neue Situation vorbereitest. Warte nicht darauf, dass es von selbst Fragen stellt oder Dinge anspricht. Es bemerkt die Veränderungen sehr wohl und macht sie trotzdem nicht zum Thema. Stattdessen geht es vielleicht in eine Anti-Haltung und bockt. Sei Dir stets bewusst, dass dahinter Unsicherheit und Angst steht.

Daher solltest Du Deinem Kind möglichst frühzeitig von der Schwangerschaft erzählen. Je älter Dein Kind ist, desto früher. Ist Dein Schatz jünger als zwei Jahre, reicht es, ihn kurz vor der Geburt von dem Familienzuwachs zu erzählen, da er noch keine Vorstellung von Zeit hat und schnell Ungeduld aufkommen kann. Deinen Drei-bis Vierjährigen solltest Du einweihen, sobald er die Veränderung Deines Bauches wahrnimmt und Du ihn Bewegungen spüren lassen kannst, also in der Regel um die 20. Woche.

Zeige Deinem Kind auch Ultraschallbilder, auch eigene von damals
Zeige Deinem Kind auch Ultraschallbilder, auch eigene von damals.

Ist Dein Kind schon älter, solltest Du es einweihen, sobald die Schwangerschaft sicher ist, also nach dem dritten Monat. Du kannst ihm auch die Ultraschallbilder zeigen, wie übrigens auch seine eigenen von damals und eigene Säuglingsbilder. Erzähle Deinem Kind auch von der Zeit, als Du mit ihm schwanger warst. Auch Bücher bzw. Bilderbücher können hilfreich sein.

Zwinge ihm keine Freude auf

Nimm Dir Zeit für das Gespräch und lass auch Deinem Kind Zeit, darauf zu reagieren. Stellt es Fragen, beantworte diese, und zwar alle, ob es nun neugierige Wissensfragen sind oder ablenkende Fragen nach dem nächsten Eis, die (vermeintliches) Desinteresse zeigen. Kinder reagieren sehr unterschiedlich auf so eine Nachricht. Manche werden anhänglich, andere bocken, wiederum andere ziehen sich zurück. Jede Reaktion ist erst einmal gut.

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Lass Deinem Kind seine Gefühle, zwinge ihm nichts auf, kein Interesse, keine Freude. Vermutlich freut es sich nicht, warum auch? Es ist zunächst nichts Schönes daran, wenn da jemand ungefragt kommt und einen vom Thron stößt. Bei Kindern im Schulalter kann das durchaus anders sein.

Offene Karten: Geschwister ist kein Spielkamerad

Wichtig ist auch, dass Du mit offenen Karten spielst: Tue nicht so, als wäre das Baby der ultimative Spielbuddy. Das ist gelogen und die Lüge wird auffliegen: Die Enttäuschung über das unzulängliche Wesen, das zu nichts zu gebrauchen ist, ständig nur schreit und schläft, ist dann groß. Sag lieber gleich, wie es ist: Schlafen, Trinken, Schreien, Sabbern. Gib Deinem Kind Raum für eigene Gefühle, das kann auch manchmal schwer auszuhalten sein, wenn es vielleicht Hass oder Eifersucht ist. Oft stecken dahinter große Angst und Not.

Es gibt sogar Geschwisterkurse, die sich explizit an das Kind richten, seine Gefühle aufgreifen und die Veränderungen thematisieren. Meist schließt das Kind den Kurs mit einer Urkunde zum „Großen Bruder“ oder zur „Großen Schwester“ ab – das macht natürlich stolz, sowohl Dein Kind als auch Dich. Den Stolz solltest Du ihm vermitteln.

Binde Dein Kind mit ein

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Solange Dein Erstgeborenes merkt, dass es genauso wichtig ist, wie vorher, legt sich die Verunsicherung

Binde Dein Kind auch in die Vorbereitungen für den Familienzuwachs mit ein. Überlegt gemeinsam, wo das Bettchen stehen soll, wie das Zimmerchen eingerichtet werden kann oder wo die Wickelkommode steht. Lass Dein Kind auch Dinge aussuchen, zum Beispiel einen Strampler für sein Geschwisterkind. Bei Amazon geht das auch online: mit der Baby-Wunschliste könnt ihr die Gender-Revival-Party gemeinsam planen.

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Wenn das kleine Bündel dann endlich Einzug hält, ist es auch gut, wenn Dein Kind die Ankunft mit etwas Positivem verbindet. Bring dazu ein kleines Geschenk, quasi von dem Neuankömmling, mit. Du kannst Dein Kind auch in die Babypflege einbinden, wenn es das will. Biete ihm an, beim Wickeln zuzuschauen oder nötige Utensilien zu reichen.

Begegne der Angst, nicht der Wut

Trage Sorge dafür, dass gerade in der Anfangsphase immer jemand da ist, der sich mit dem Großen oder der Großen beschäftigen kann. Wenn Freunde oder Verwandte zu Besuch sind, ist es gut, wenn sie zuerst das ältere Kind begrüßen, bevor das Baby in Augenschein genommen wird.

Reagiert Dein Kind mal aggressiv dem Baby gegenüber, musst Du das natürlich verhindern und Grenzen setzen. Bleibe aber ruhig dabei, denn wenn Du drohst, verstärkt das die dahinterliegende Eifersucht und fördert Wut.

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Das Wichtigste ist: Wenn Dein Erstgeborenes merkt, dass es genauso wichtig ist wie vor der großen Veränderung und ihm keine Liebe weggenommen wird, legt sich das Gefühlschaos relativ schnell.

Bildquelle: iStock/nedomacki, iStock/Anusorn Sutapan, iStock/ChristinLola