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Proooooooost

Bier-Yoga – Fernöstlicher Sport und deutsche Braukunst

Bier Yoga

Manche Menschen haben sich so sehr dem Genuss des Gerstensafts verschrieben, dass einfaches Trinken ihnen nicht mehr genügt: Sie wollen ihn zelebrieren und machen das seit kurzem beim sogenannten Bier-Yoga. Mit der neuen Disziplin aus Berlin verbinden sie Trinkfreude mit spirituellen Körperübungen. Der Trend richtet sich an „die Biertrinkenden mit Lust auf Yoga“ beziehungsweise die „Yogis mit Lust auf Bier“, so die Website bieryoga.de. Entwickelt hat es übrigens eine Frau. Bier-Yoga ist genau das, wonach es sich anhört: Yoga mit Bier.

Eigentlich dient Yoga der Erleuchtung und der Besinnung. Die Lehre ist viele Jahrhunderte alt und stammt aus Indien. In den vergangenen Jahrzehnten ist die Praxis auch bei uns populär geworden und hat sich weiter herausspezialisiert. Neben dem traditionellen Hatha Yoga stillen viele Anhänger ihre individuellen Yoga-Bedürfnisse entweder beim Acro Yoga, Anusara Yoga, Aerial Yoga oder Ashtanga bzw. Vinyasa Yoga.

Bier Yoga
Bier Yoga kombiniert fernöstlichen Sport mit deutscher Braukunst.
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Weitere Formen sind Bikram Yoga und Forrest Yoga für Rücken und Bauch, Hormon Yoga für Selbstheilungskräfte, Integrales bzw. Sivananda und Iyengar Yoga. Auch Jivamukti, Kundalini und Kriya Yoga sowie Luna, Power Yoga und TriYoga sind beliebte Formen, ebenso wie Flow Yoga, Wellness Yoga und der Cellulite-Killer Yin Yoga.

Bier-Yoga: Spaß, aber kein Witz

Bier-Yoga wiederum ist die Kombination aus einer Yoga-Stunde mit dem Genuss von Bier. „Sowohl mit Yoga als auch mit Bier lassen Menschen seit Jahrhunderten die Seele baumeln und entspannen Körper und Geist“, so die Betreiber der Webseite. „Die Ausgelassenheit, die das Biertrinken mit sich bringt und das Körperbewusstsein von Yoga lassen sich zu einer energetisierenden Erfahrung verbinden. Im Bier und Jetzt.“

Bier-Yoga soll Spaß machen und trotzdem kein Witz sein: „Wir kombinieren die Philosophie von Yoga mit der Freude des Biertrinkens, um dabei vielleicht sogar höhere Bewusstseinszustände kennen zu lernen.“

Beim Bier-Yoga nimmt jeder auf seiner Yoga-Matte Platz und folgt einer ganz normalen Stunde Yoga wie in jedem Yoga-Studio, trinkt dabei aber zwei Flaschen Bier. Am Anfang steht eine Art kleine Bier-Meditation: „Nehmt die Bierflasche in die Hand, fühlt mal, wie sich so eine Bierflasche anfühlt“, so die Lehrerin. „Nehmt den Geruch des Bieres wahr. Woran erinnert er euch? Ihr könnt den ersten Schluck Bier in den Mund nehmen. Könnt auch noch einen nehmen. Trinkt ihn ganz genüsslich. Spürt das Kitzeln auf der Zunge, das Gefühl, wie etwas Kaltes in euren Magen läuft.“

So funktioniert die Fusion von Bier und Yoga

Der Sonnengruß wird zum Biergruß

Danach beginnen die Übungen, bei denen es sich um traditionelle Asanas, also Yoga-Körperhaltungen, handelt. Dabei wird der Sonnengruß eben zum Biergruß, das Balancieren auf einem Bein im „Bier-Baum“ wird durch eine Bierflasche auf dem Kopf erschwert und die Rückbeugen dienen neben der Dehnung auch dem Bierfluss. Jede komplizierte Übung wird mit einem Schluck Bier belohnt. Zum Ende wird gemeinsam im Liegen meditiert, daran anschließend nehmen alle einen Schluck aus der Flasche. Beendet wird die Yoga-Stunde mit einem langen, tiefen „Proooooooost“.

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Entwickelt hat das Bier-Yoga die ausgebildete Yoga-Lehrerin „Jhula“, nachdem sie von einem ähnlichen Konzept auf dem Burning-Man-Festival in den USA gehört hatte. „Ich spiele gerne mit dem Ausprobieren und mit dem sich Wahrnehmen. Ich schaue: Wie wirkt denn eigentlich Bier auf mich. Was passiert mit Yoga, wenn ich's mit Bier trinken kombiniere. Was passiert mit Bier trinken, wenn ich's mit Yoga kombiniere“, sagt sie. Sie ist die bislang einzige Bier-Yoga-Lehrerin hierzulande.

Yogaverband sieht Bier-Yoga kritisch

Bier Yoga
Der Berufsverband sieht Bier Yoga kritisch.

Der Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland sieht die Kombination alles andere als „naheliegend“. Übermäßiger Alkoholgenuss sei nicht mit der im Yoga geforderten Konzentration vereinbar und auch für die Gesundheit nicht förderlich. Zumindest für „Rekrutierungszwecke“ sei Bier-Yoga aber geeignet, um Menschen auf humorvolle Weise für Yoga zu begeistern.

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Jhula bietet das Bier-Yoga in Kneipen und auf Festivals an. In einer Kneipe in Neukölln trainiert sie wöchentlich. Ihre Kurse seien fast immer ausgebucht, sagt sie. Auch spontan im Freien, auf Firmenevents und Geburtstagsfeiern bietet die Yoga-Lehrerin ihren Kurs an. Jeder kann ihr eine Location vorschlagen oder sie nach einer Privatstunde fragen. Mitmachen kann jeder ab dem Mindestalter von 16 Jahren. Der Spaß kostet fünf Euro, das Bier und die Yoga-Matte bringt jeder selbst mit.

Bildquelle: iStock/lolostock, iStock/tomorca