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Jüdische Lehre

Kabbala

Kabbala

Die meisten Menschen kennen Kabbala heutzutage durch Hollywood-Stars wie Madonna oder Demi Moore, die stolz ihre roten Baumwollbändchen am Handgelenk tragen. Dabei weiß niemand so recht, was es damit eigentlich auf sich hat. Aus diesem Grund sind wir der jüdischen Lehre einmal auf den Grund gegangen. Erfahre, wo der Ursprung von Kabbala liegt, was die Tradition ihre Anhänger lehrt und welches Ziel sie verfolgt.

Kabbala lehrt uns den Sinn des Lebens
Kabbala ist eine jüdische Lehre

Die Kabbala, auch Kabbalah, ist eine mystische Tradition des Judentums, welche im babylonischen Zeitalter vor circa 4.000 Jahren ihren Ursprung hat. Sie steht daher in einer uralten mündlichen Überlieferung, deren Wurzeln sich im Tanach, der Heiligen Schrift des Judentums, befinden. Die Basis von Kabbala ist die Suche des Menschen nach der Erfahrung einer unmittelbaren Beziehung zu Gott. Ziel und Bestreben des Kabbalisten ist es, alles zu erreichen, dessen ein Mensch als ein denkendes und fühlendes Wesen fähig sein kann. Die Kabbala hat zwar keine Dogmatik und es gibt auch keine allgemeingültige kabbalistische Lehre, jedoch können Kabbala-Anhänger verschiedene kabbalistische Schriften lesen und Schulen besuchen, in denen die umfassende schriftliche Überlieferung gelehrt wird. Als bedeutendstes Schriftwerk der Kabbala gilt der „Zohar“, ein Werk aus der theosophischen Richtung der älteren Kabbala. Zudem wird die Lehre der Kabbala auch außerhalb jüdischer Kreise fortgeführt, zum Beispiel in der christlichen Kabbala.

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Was bedeutet der Begriff Kabbala?

Die Bezeichnung Kabbala geht auf den hebräischen Wortstamm „q-b-l“ zurück und bedeutet „Überlieferung“ und „Weiterleitung“. Ursprünglich konnte das Wort Kabbala allgemein jegliche Überlieferung der jüdischen Geschichte bezeichnen, insbesondere aber die Offenbarung der Tora an Mose am Berg Sinai. Doch im Laufe der Zeit ging man von der praktischen Bedeutung hin zu einer spirituellen, in der mit Kabbala die Seele des Judentums, also dessen erhaltene Weisheit und die angeborene Theologie und Kosmologie, gemeint ist. Mehr über das eigentliche Wesen der Kabbala verrät jedoch der Begriff „Torat HaSod“, der übersetzt „die Lehre des Geheimen“ bedeutet.

Kabbala: Kabbalisten tragen rote Wollfäden am Handgelenk
Kabbala: Der rote Wollfaden beschützt

Kabbala: Was ist das Ziel?

Als „Lehre des Geheimen“ versucht die Kabbala Verborgenes aufzudecken und das bis dahin Versteckte zu offenbaren. Verborgenes meint vor allem die Rätsel des Lebens, die wir immer erleben und selten bis kaum hinterfragen. Was ist Liebe? Was ist Verstand? Was ist Leben? Was ist Existenz? Wo kommen sie her? Was ist unsere Seele? Was ist das „Ich“ des Menschen? Dies alles sind tiefgründige Geheimnisse, die alle ein Teil von uns sind, doch je mehr wir uns mit ihnen befassen, desto mehr wird uns bewusst, dass wir eigentlich nur die Spitze des Eisbergs kennen. Die Kabbala zieht diese Geheimnisse an die Oberfläche und liefert dadurch übertragene Ausdrücke, Gleichnisse und Einsichten. Sie ermöglicht uns, den Sinn des Lebens zu verstehen, wofür wir erschaffen wurden und woher wir kommen. Jeder Mensch, der sich für die Lehre der Kabbala interessiert, kann sich mit ihr beschäftigen, denn die Erkenntnisse gehören jedem empfindsamen Wesen und nicht etwa nur einem „besonderen Kreis“.

Kabbala: Was lehrt sie uns?

Das Erlernen der Kabbala ist nicht nur ein theoretisches, sondern auch ein praktisches Erfahren, denn es entwickelt einen neuen Sinn, mit dessen Hilfe wir unser Leben und unsere Realität beeinflussen bzw. verbessern können. Der Mensch lernt seine Gefühle und seinen Willen zu verstehen und daraufhin zielweisend zu korrigieren. Die Kabbala inspiriert und leitet uns, ihre Weisheit bei der persönlichen Weiterentwicklung im Alltag anzuwenden. Besonders aber liefert sie einen Sinn für das, was jenseits von allem Erforschbaren liegt, wie z.B. über das Wissen des nicht Erkennbaren oder des Verstehens dessen, was für uns unverständlich bleibt. Daher wird sie auch oft als „Lehre der Wunder“ bezeichnet. Die Tatsache, dass das Studium der Kabbala Veränderungen im Inneren des Menschen bewirkt und keine äußeren Handlungen verlangt, brachte der Kabbala außerdem den Namen einer „Lehre des Geheimen“ oder „Lehre des Verborgenen“ ein.

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Kabbala in Hollywood

In den letzten Jahrzehnten ist der Urgedanke der Kabbala zugunsten von kommerziellen Zwecken immer weiter verloren gegangen. Diese Entwicklung begann, als in den 1960er-oder 1970er-Jahren das erste Kabbalah Centre gegründet wurde. Die Lehre, die traditionell nur männlichen Juden über 40 Jahren zugänglich war, wurde von diesem Zeitpunkt an auch Frauen und Nichtjuden angeboten. Populär wurde Kabbala aber vor allem durch Hollywood-Stars wie Madonna, Ashton Kutcher, Demi Moore und Britney Spears, die sich anhand eines roten Wollfadens an ihrem linken Handgelenk als Anhänger der mystischen Lehre outeten. Kabbalisten glauben an eine beschützende Kraft dieses Bandes: Es soll negative Energien abwehren und vor dem durch Neid oder Eifersucht Anderer ausgelösten „bösen Blick“ schützen. Diese „New-Age-Version“ des Kabbala wird auch „Hollywood-Kabbala“ genannt und von Kritikern als Antithese zur echten Lehre betrachtet. Nichtsdestotrotz wird die traditionelle jüdische Kabbala-Tradition auch in der Gegenwart noch gepflegt und insbesondere von chassidischen Gemeinden in den USA und in Israel weiter entwickelt.

Wenn Du Dir schon öfters Gedanken über den Sinn des Lebens gemacht hast, könnte die Kabbala Dir vielleicht die eine oder andere Antwort darauf geben. Wer möchte schließlich nicht wissen, woher er kommt oder wofür er erschaffen wurde? Wie Du siehst, ist Kabbala eine Lehre, aus der jeder für sich persönliche Erkenntnisse ziehen kann. Schaut man einmal hinter die Fassade, so wird man feststellen, dass mehr dahinter steckt als ein roter Wollfaden am Handgelenk.

Bildquellen: Thinkstock/iStock/ollega; Thinkstock/iStock/cagan niron