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Platonisch

Freundschaft zwischen Mann und Frau: So klappt es, so nicht

Eine Freundschaft zwischen Mann und Frau wird von vielen belächelt. Wenn auch noch beide Single sind, kommt schnell der Spruch: „Aber da geht doch was zwischen euch!” Doch was, wenn ihr wirklich nur Freunde sein wollt? Kann das auf Dauer funktionieren?

Freundschaften sind für Menschen unfassbar wichtig. Nicht umsonst sagen wir auch, dass Freundinnen und Freunde die Familie sind, die wir uns aussuchen können. Dabei gibt es bei vielen Menschen einen eingefleischten Grundsatz: Heterosexuelle Männer und Frauen können nicht miteinander befreundet sein, weil immer einer irgendwann Gefühle entwickeln könnte. Auch in unserem Forum schreibt eine Nutzerin, die eifersüchtig auf die beste Freundin ihres Freundes ist:

„Ich glaube nicht daran, dass es ,beste Freundschaften' zwischen Männern und Frauen geben kann! Wie oft passiert es, dass der andere plötzlich Gefühle bekommt und man miteinander flirtet und Zack Bum ist man verliebt!”
Sophi89, desired Forum
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Dabei sind rein platonische Freundschaften zwischen Männern und Frauen durchaus möglich. Ich zeige dir, worauf du achten musst, damit deine Freundschaft rein platonisch bleibt.

Da ist nichts zwischen uns

So kann es klappen

#1 Nicht interessiert

Nur, weil eure sexuelle Orientierung kompatibel ist, heißt das nicht, dass ihr euch überhaupt anziehend findet. Schließlich haben auch bisexuelle Menschen, die auf Männer und Frauen stehen, auch platonische Freundschaften. Nicht jeder Mann steht auf jede Frau und umgekehrt. Wenn ihr also nur eure Gesellschaft schätzt, Hobbys und Humor teilt, ohne euch heiß zu finden, dann steht einer rein platonischen Freundschaft nichts im Wege.

Dawson Creek

#2 Klare Verhältnisse

Auch, wenn dieses Gespräch erst einmal unangenehm ist, ist es gut, wenn ihr am Anfang eurer zwischenmenschlichen Beziehung klar macht, was ihr voneinander wollt. Wenn dir bewusst ist, ob dieser Mann nur für eine Freundschaft zu dir passt, solltest du ihm das möglichst schnell mitteilen, damit es keine Missverständnisse gibt. So wisst ihr beide, woran ihr seid, und fragt euch nicht bei jeder Umarmung, ob der andere vielleicht doch mehr will. Je sicherer ihr euch sein könnt, dass ihr beide kein Interesse an Sex oder einer Beziehung seid, desto entspannter ist es für beide Seiten.

Veronica Mars

#3 Sandkastenfreunde

Für viele Menschen sind Freunde aus der Kindheit auf einer Ebene mit Geschwistern und fallen daher als potenzielle Beziehungspartner weg. Und auch, wenn eure Eltern vielleicht immer davon geträumt haben, dass ihr eines Tages heiratet, müsst ihr euch davon nicht verwirren lassen. Eine lebenslange Freundschaft kann etwas sehr Wertvolles sein.

Harry und Hermine

#4 Glücklich vergeben

Wenn ihr beide jeweils in einer glücklichen Beziehung seid, wenn ihr einander kennenlernt, ist euer Beziehungsbereich von Anfang an auf Freundschaft abgedeckt. Vielleicht macht ihr auch gerne mal was zu viert. Auch Leute in Beziehungen brauchen ab und zu einen Freund, mit dem sie etwas unternehmen oder quatschen können und der nicht ihr Partner ist. Dabei ist das Geschlecht nicht von Belang.

Daran kann es scheitern

In vielen Hollywood-RomComs wird das alte Klischee von scheiternden Freundschaften von Männern und Freunden so bewertet: „Männer und Frauen können keine Freunde sein, weil ihnen ständig der Sex in die Quere kommt.” Das berühmteste Beispiel ist wohl die Geschichte von Harry und Sally*:

Harry und Sally

Ist an diesem Klischee, der freundschaftlichen Unfähigkeit zwischen den Geschlechtern, vielleicht doch etwas dran? Es gibt tatsächlich einige Fallen, die insbesondere bei Freundschaften zwischen heterosexuellen Männern und Frauen auftauchen können.

#1 Tratsch

Eure Freunde fragen euch immer wieder, eure Eltern sprechen euch andauernd an: „Läuft wirklich nichts zwischen dir und deinem besten Freund?” Diese Situation kann sehr unangenehm werden. Manche Menschen ertragen es nicht, dass ihnen eine Beziehung mit einem guten Freund beinahe aufgedrängt oder Gefühle eingeredet werden soll. Daher können solche Freundschaften unter dem Druck der Erwartungen anderer Menschen zerbrechen.

#2 Unausgeglichene Verhältnisse

Vielleicht ist doch einer von beiden verliebt, der andere aber nicht. Das kann für beide Seiten sehr unangenehm sein. Der oder die Verliebte hofft insgeheim immer darauf, dass eines Tages die Gefühle erwidert werden. Derjenige, der nur Freundschaft möchte, fühlt sich dadurch vielleicht bedrängt und unter Druck gesetzt. Auf Dauer kann das für eine platonische Beziehung sehr belastend sein.

Jess und Nick

#3 Ein neuer Partner

Ihr seid vielleicht schon lange befreundet, als ein neuer Partner oder eine neue Partnerin auftaucht. Dann passiert es schnell, dass er oder sie sich von der Nähe der Freundschaft bedroht fühlt. Wenn hier keine klare Ansage gemacht und die Verhältnisse geklärt werden, kann es schnell zu Stress in der Freundschaft kommen.

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Was du für einen guten Freund wirklich fühlst, erfährst du in unserem Quiz:

Freundschaft oder Liebe? - Erfahre es im Quiz

Darauf könnt ihr achten

Du möchtest auf jeden Fall weiterhin mit deinem besten Freund befreundet bleiben? Dann beachte ein paar Tipps, damit eure Freundschaft fit bleibt:

  • Seid über eure Gefühle und Beziehungen zu anderen Personen ehrlich
  • Geht trotzdem Beziehungen ein
  • Unternehme etwas mit deinem Partner und deinem besten Freund gemeinsam
  • Schicke deinen Partner und deinen besten Freund auf ein Bier zu zweit in die Kneipe
  • Reagiere nicht eifersüchtig auf eine neue Partnerin
  • Pflege mit deinem Freund andere Hobbys, als mit deinem Partner
  • Rede deinem Freund nicht in seine Lebensentscheidungen rein
Helena Serbent

Freundschaft ist Freundschaft

Schon im Kindergarten hatte ich einen guten Kumpel. Wir waren erst drei und fünf Jahre alt und haben lediglich zusammen im Sandkasten gebuddelt. Unsere Freundschaft hat sich nicht unterschieden zu der zwischen gleichgeschlechtlichen Kindern, dennoch haben uns alle Erwachsenen ein Pärchen genannt. Im Nachhinein finde ich das sehr absurd. Es zeigt aber, wie sehr die Außenwelt bei männlich und weiblichen Freundschaften immer davon ausgeht, dass da mehr hinterstecken muss als eine platonische Beziehung. Das finde ich traurig. Ich glaube, dass sich viele Menschen einer Freundschaft zu einer Person anderen Geschlechts entziehen, weil sie glauben, dass dies automatisch zu mehr führen muss oder das die andere Person Gefühle entwickelt.

Als ich mich dann in meinen heutigen Freund verliebt habe, war ich schon einige Jahre mit meinem heutigen, besten Freund befreundet. Deshalb musste ich ihm sofort von dieser Entwicklung erzählen. Er war mir in diesen Gefühlsachterbahn eine Stimme der Vernunft. Wenn mir jemand sagt, dass Männer und Frauen nicht wirklich Freunde sein können, macht mich das deshalb immer etwas wütend. Liebe ist für mich ein sehr exklusives Geschenk, dass nur einer Person zusteht. Aber auch eine Freundschaft hat für mich einen, wenn auch einen anderen, hohen Stellenwert.

Ich freue mich deshalb immer, wenn in Filmen, Serien und Büchern zwei beste Freunde trotz unterschiedlicher Geschlechter und Heterosexualität nichts miteinander anfangen. Ich denke, dass diese Freundschaften normaler sind, als viele annehmen.

Helena Serbent
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Bildquelle: iStock/Deagreez, Giphy