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Leck mich!

Warum haben so viele Männer Angst vor Vaginas?

Da unten gibt es nichts zu befürchten!

Oralsex ist etwas ganz Wundervolles und wir kümmern uns gerne ausgiebig um unseren Partner – doch eigentlich sollte das Ganze doch ein Geben und Nehmen sein, oder? Wir verraten Dir, wie „normal“ es (leider) noch immer ist, dass Männer sich nicht bei uns revanchieren und woher diese Angst vor Vaginas kommen könnte.

Nicht nur eine Partnerschaft an sich sollte gleichberechtigt ablaufen – auch im Bett wollen wir bitte wertgeschätzt werden und die gleiche Aufmerksamkeit bekommen, mit der wir unseren Partner beglücken. Doch so einleuchtend das klingt, Gleichberechtigung im Bett ist – zum Beispiel wenn es um Oralsex geht – längst nicht die Normalität.

Nur nehmen, nehmen, nehmen

Bestseller-Autorin Peggy Orenstein interviewte für ihr Buch „Girls & Sex“ etwa 100 Mädchen im Alter von 15 bis 20 und fand heraus, dass die jungen Frauen es normal fänden, ihren Partnern einen zu blasen, aber im Gegenzug aber nicht geleckt zu werden. Das eine ganz normal – das andere super eklig. Wie passt das zusammen?

In einer Studie des Canadian Journal of Human Sexuality, auf die das „Women‘s Health Magazine“ verweist, kam heraus, dass mehr als doppelt so viele Frauen ihre Partner mit Oralsex beglücken, aber im Gegenzug keinen erhalten haben, als Männer (26 zu 10 Prozent). Und noch schlimmer: Nur 28 Prozent der Frauen macht es Spaß, ihren Partner oral zu beglücken. Sollte man dann nicht erst Recht etwas dafür zurückbekommen?

Warum ist Cunnilingus eine größere Sache als ein Blowjob?

Eine andere Studie, die im Journal of Sex Research publiziert wurde, ergab zwar, dass es viele junge Menschen gibt, die Oralsex nach einem Geben-und-Nehmen-Prinzip praktizieren, aber beide Geschlechter gaben an, dass Cunnilingus „eine größere Sache“ sei als ein Blowjob. In den Ergebnissen der Studie wird Carl, ein 17-jähriger Interviewteilnehmer aus London, zitiert:

„Ich glaube, einen Blowjob zu geben ist wahrscheinlich viel weniger schlimm für Mädchen, als Lecken es für Jungs ist. Bei einem Jungen ist es ja nur Haut und bei einem Mädchen ist es eher… es ist auch Haut, aber es ist irgendwie nass und fleischig und einfach anders. Und da pinkeln sie auch draus. Es ist wie… also klar pinkeln Jungs auch aus ihrem Penis, aber halt nur aus dem einen Ende. Also, das ganze Pipi berührt bei Frauen den ganzen Bereich, irgendwie… mehr auf jeden Fall von dem, was du ableckst.“

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Ah ja…

Vaginas werden als „stinkend“ und „versaut“ beschrieben

Falls das noch immer nicht Grund genug für Dich ist, Penisse zu boykottieren – und ein paar der jungen Menschen, die an diesen Studien teilgenommen entweder rechts und links eine runterzuhauen oder sie in den Arm zu nehmen und ihnen zu erklären, dass sie keine Angst vor Vaginas haben müssen – die sind doch sogar süß als Christbaumschmuck! – es kommt noch besser! Viele der Teilnehmer – Männer und Frauen!!! – beschreiben den weiblichen Geschlechtsteil als „stinkend“, „versaut“ oder „schlaff“. Geht‘s noch?

Was kann man dagegen machen?

Wer vor Vaginas Angst hat, hat auch Angst vor Blumen
(Fast) so schön wie eine Vagina

Peggy Orenstein macht sich in ihrem Buch nicht nur Gedanken darüber, woher solche komischen Meinungen kommen, sondern auch, wie man dafür sorgen kann, dass Vaginas und die weibliche Sexualität als das gesehen werden, was sie sind: wunderschön! Dafür ist es wichtig, dass junge Frauen ihren Körper selbst erkunden und feststellen, was sich für sie gut anfühlt und das dann auch kommunizieren. Da Sexualkunde in Schulen sich oftmals nicht unbedingt damit befasst, wie Sex für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis wird, sind Pornos für Jugendliche die erste Anlaufstelle. Das Problem: In Porno- und Erotikfilmen geht es mehr darum, heiß und sexy auszusehen, als Sex als die manchmal schmutzige, manchmal chaotische Sache darzustellen, die er in der Realität nun einmal ist.

Es ist schon ein bisschen schockierend, was diese verschiedenen Umfragen zur Verteilung von Oralsex ans Licht gebracht haben. Mädels, Jungs, Welt: Sex ist eine schöne Sache und sollte für alle Menschen erfüllend sein. Es gibt nichts, wovor wir uns schämen und wovor andere sich fürchten müssen!

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Bildquellen: iStock/mihhailov, iStock/riderfoot