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Private Spende

Schwanger mit der Bechermethode

Bechermethode

Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, sich den Kinderwunsch zu erfüllen, wenn es auf normalem Wege nicht klappen kann. Eine dieser Möglichkeiten ist die Bechermethode. Doch ist diese wirklich sicher?

Die Bechermethode ist in erster Linie bei Paaren beliebt, bei denen das Sperma des Mannes qualitativ nicht für eine Befruchtung in Frage kommt. Auch lesbische Paare und Singlefrauen nehmen diese Methode immer noch häufig in Anspruch, da es gegebenenfalls schwer bis unmöglich und vor allem auch teuer sein kann, sich mit offiziellem Spendersperma befruchten zu lassen. Bei der Bechermethode wird das Sperma nämlich privat gespendet und umgehend in die Scheide eingeführt. Auf diese Weise soll der Geschlechtsverkehr umgangen werden. In der Regel ist für die unmittelbare Durchführung dieser Methode keine spezielle medizinische Hilfe nötig. Dennoch gibt es einige gesundheitliche Dinge, die Du beachten solltest, wenn Du diese Art der künstlichen Befruchtung in Anspruch nehmen möchtest.

Bechermethode: Frau liegt auf Sofa
Die Bechermethode bringt einige Riskiken mit sich.

Wie läuft die Befruchtung mit der Bechermethode ab?

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Um die Bechermethode erfolgreich ausführen zu können, musst Du erst einmal wissen, wann Dein Eisprung eigentlich stattfindet. Dies kannst Du mit sogenannten LH-Tests überprüfen, denn das luteinisierende Hormon steigt 24 Stunden vor dem Eisprung enorm an. Sobald Du diesen Anstieg feststellst, ist es wichtig, dass Dein Spender bereitsteht. Das Sperma muss nämlich unverzüglich in die Vagina eingeführt werden. Jede Minute außerhalb des Körpers bedeutet einen Qualitätsverlust. Spermien können nur maximal acht Stunden außerhalb des Körpers überleben und das auch nur unter optimalen Bedingungen. Sollte ein Transport nötig sein, etwa von einer Wohnung in die andere, solltest Du das Sperma möglichst nah an Deinem Körper halten. Direkt nach Anwendung der Bechermethode ist es hilfreich, wenn Du etwa 30 Minuten mit leicht erhöhtem Becken liegen bleibst.

Bechermethode: Die Anwendungsarten

Die Bechermethode heißt Bechermethode, weil der Spender in der Regel in einen Becher ejakuliert. Mit der eigentlichen Methode der Einführung hat der Name also nichts zu tun. Meistens wird hierfür eher eine Spritze verwendet, da diese das Sperma punktgenau vor den Muttermund platzieren kann. So ist der Weg, den die Spermien zurücklegen müssen, kürzer und die Erfolgsaussichten sind größer. Wer es sich mit einer Spritze nicht zutraut, kann jedoch auch eine spezielle Kappe verwenden, in die das Sperma eingeführt und anschließend vor dem Muttermund platziert wird. Eine eher seltene Methode ist hingegen die Anwendung mit einem Katheter. Dieser hat den Vorteil, dass er teilweise in den Muttermund eingeführt werden kann, sodass die Spermien direkt in die Gebärmutter gespritzt werden. Eine Anwendung ist für Laien jedoch äußerst schwer, sodass ein Arzt – oder zumindest jemand, der Erfahrung mit Kathetern und der weiblichen Anatomie hat – anwesend sein sollte.

Die Bechermethode und die Risiken für die Frau

So verlockend die Bechermethode auch klingt, Du solltest es Dir dennoch dreimal überlegen, bevor Du hierauf zurückgreifst. Sperma, welches offiziell an eine Samenbank gespendet wurde, ist auf Herz und Nieren untersucht worden, sodass keine Gefahr für Dich oder Dein Kind besteht. Bei privat gespendetem Sperma ist dies natürlich nicht der Fall. Geschlechtskrankheiten sind niemals gänzlich auszuschließen und deswegen solltest Du mehrere Dinge beachten. Zunächst einmal solltest Du von unseriösen Angeboten aus dem Internet absehen. Es ist immer besser, wenn Du den Spender etwas besser kennst und dementsprechend auch über seine Lebensumstände und seine Lebensweise Bescheid weißt. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Du immer auf Tests bezüglich Geschlechtskrankheiten bestehst. Besonders ein HIV-Test ist hier wichtig. Zu beachten ist allerdings, dass dieser immer erst nach einigen Monaten ein eindeutiges Ergebnis anzeigen kann. Hat sich der Spender also drei Monate vor dem Test infiziert, kannst Du bereits erkranken, ein Test sagt allerdings noch nichts aus. Möchtest Du auf Nummer sicher gehen, solltest Du also im Abstand von mehreren Monaten mehrere Tests einfordern. Auch wenn Du dann immer noch keine 100-prozentige Sicherheit hast, verringert sich doch die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dich anzusteckst, um ein Vielfaches. Solltest Du die Bechermethode also in Erwägung ziehen, musst Du Dir bewusst sein, dass es leider nicht schnell geht, wenn Du möglichst sicher sein willst.

Die Bechermethode und die Risiken für den Mann

Auch für den Mann, der sein Sperma zur Verfügung stellt, ist die Bechermethode mit Risiken verbunden, auch wenn diese nicht gesundheitlich sind wie bei der Frau. Vor allem finanziell kann es jedoch zu Problemen kommen, denn offiziell ist der Spender natürlich der Vater und kann in diesem Sinne auch jederzeit zur Kasse gebeten werden. Auch wenn ihr vorher eine Verzichtserklärung unterschrieben habt, ist diese in Deutschland nicht rechtsgültig. Die Unterhaltszahlungen sind nämlich nicht für die Mutter gedacht, sondern für das Kind. Dementsprechend ist es der Mutter auch rechtlich nicht möglich, etwas auszuschlagen, was ihrem Kind zu Gute kommen kann. Nur weil die Mutter also etwas zunächst ablehnt, darf das Kind nicht darunter leiden, sollte sich die finanzielle Situation der Mutter ändern. Solltest Du einer Frau mit der Bechermethode helfen, musst Du Dir also darüber im Klaren sein, dass Du durchaus finanziell dafür einstehen musst. Auch wenn die Frau verheiratet ist und der Ehemann offiziell als Vater eingetragen ist, hat ein Kind ein Recht darauf, die Identität des Spenders zu erfahren, sofern dieser bekannt ist. Es kann also durchaus auch später noch Ansprüche geltend machen.

Die Bechermethode scheint auf den ersten Blick eine praktische Möglichkeit zu sein, doch solltest Du auch die potenziellen gesundheitlichen Risiken für Dich bedenken. Sofern Du die Möglichkeiten dazu hast, ist eine offizielle Samenspende daher immer der bessere Weg.